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Weil der Bund nicht will

Mehrgefahrenversicherung gegen Extremwetter bei Bauern beliebt - Bayern stockt Förderung auf

Bayern geht bei der Förderung einer Mehrgefahrenversicherung in Vorleistung und will ihr einen kräftigen Schub verleihen. Bis zu 50 % der Beiträge steuert das Land bei.

Lesezeit: 2 Minuten

Trockenheit, Starkregen, Stürme, Hagel: Mit dem Klimawandel bedrohen Wetterextreme mittlerweile regelmäßig die Ernten der Landwirtsfamilien. Allein die Ertragsschäden, die solche Unwetter in diesem Jahr in weiten Teilen Bayerns auf den Feldern und Fluren verursacht haben, werden von Experten auf mehr als 100 Mio. € geschätzt.

Die Bundesregierung verweigert sich bislang einer finanziellen Unterstützung einer Mehrgefahrenversicherung. Bayern macht daher einen Alleingang und fördert als erstes Bundesland seit diesem Jahr die Absicherung durch so eine Versicherung. Seit Anfang 2021 fördert das Landwirtschaftsministerium bereits die Versicherung im Obst- und Weinbau, nun sind Grün- und Ackerland dazugekommen.

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Rege Nachfrage

Wie Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in München mitteilte, haben im ersten Jahr von diesem umfassenden Angebot bereits 5.000 Betriebe mit insgesamt 150.000 ha Gebrauch gemacht. Die CSU-Politikerin sieht Bayern somit bundesweit in einer Vorreiterrolle.

Vor allem ist die Mehrgefahrenversicherung im Vergleich zu den früher üblichen ad-hoc-Hilfen für die Landwirte und die Verwaltung mit deutlich weniger Bürokratie verbunden. „Wir haben darauf geachtet, dass das Förderprogramm voll digital und schlank konzipiert wurde“, sagte die Ministerin.

Land geht in Vorleistung

Während es gegen Hagelschlag ein seit vielen Jahren am Markt etabliertes Versicherungsangebot gibt, ist die Absicherung gegen andere Risiken des Klimawandels noch wenig verbreitet und bisher für die Betriebe häufig wirtschaftlich kaum tragbar. „Daher ist Bayern jetzt in Vorleistung gegangen und will dadurch der Mehrgefahrenversicherung einen kräftigen Schub verleihen“, so Michaela Kaniber. Der Freistaat fördert bis zu 50 % der Prämien und stellt dafür allein in diesem Jahr mehr als 18 Mio. € zur Verfügung, bis 2027 sind insgesamt 130 Mio. € vorgesehen.

„Auch dieses Jahr hat uns wieder einmal vor Augen geführt, wie wichtig ein umfassender Versicherungsschutz gegen die Gefahren wie Sturm, Starkregen, Frost und Trockenheit ist. Gemeinsam mit der Versicherungswirtschaft haben wir in Bayern ein wirtschaftlich attraktives Angebot für Ackerbau, Grünland und die Dauerkulturen auf die Beine gestellt“, so die Ministerin.

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