85 % der Häuser im 200-Einwohner Ort Wahlsdorf im Kreis Teltow-Fläming bekommen ihre Heizwärme von einer Wärmegenossenschaft, die auf Gülle aus der Rinderhaltung setzt. Der RBB berichtet, dass das Konzept aufgeht.
Eine Agrargenossenschaft mit 500 Kühen produziert die Biomasse für das Blockheizkraftwerk. Die Menge würde sogar für eine zweite Anlage reichen, nur verhindere das EEG-Gesetz solch einen langfristigen Einsatz.
Rückblickend habe das Konzept jetzt schon 2 Mio. l Öl im Ort eingespart, heißt es. Die Heizkosten lägen etwa bei der Hälfte im Vergleich zu einer konventionellen Öl- oder Gasheizung.
Allerdings habe die Anlage auch ihre Grenzen. Bei strengem Frost und wenn in allen angeschlossenen Häusern gleichzeitig die Heizregler hochgedreht würden, reiche die Wärme aus der Biogasanlage nicht aus. So müsse in Spitzen-Verbrauchszeiten mit 20 % Heizöl nachgeholfen werden. Es gebe aber Alternativen, wofür die Genossen aktuell Partner suchen, wie etwa Pufferspeicher, Energie aus Windrädern oder Wasserstoff. Auf jeden Fall sind sich alle beteiligten sicher, dass das Nahwärmenetz eine Zukunft habe. Denn mit zentralen Wärmenetzen hätten kleine Orte wie Wahlsdorf einen großen Vorteil, woher auch immer die Wärme in Zukunft komme, die Leitungen lägen schon im Boden