Die AC Biogas GmbH aus Münster (ehemals Agri.Capital) hat am 10. September Insolvenz angemeldet. Der nach eigenen Angaben „größte Biogaserzeuger Europas“ betreibt an rund 100 Standorten in Deutschland Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von 103 Megawatt. Im Jahr 2011 war der US-Investmentkonzern Alinda Capital Partners LLC mit 300 Mio. Euro eingestiegen. Erst im März hat sich Agri.Capital nach zehnjährigem Bestehen strategisch neu aufgestellt und in AC Biogas umbenannt.
Was genau zur Insolvenz geführt hat, ist unklar. Das Unternehmen wollte sich bislang nicht dazu äußern. Insider vermuten, dass die Schieflage u.a. durch veränderte Rahmenbedingungen bei der Finanzierung entstanden sein könnte, vor allem auf Seiten der US-Investoren.
Neben Landwirten, die als Anlagenbetreiber und Rohstofflieferanten eingebunden sind, könnten auch Anlagenhersteller betroffen sein, die mit AC Biogas Geschäfte gemacht haben. „Es ist wohl davon auszugehen, dass der Insolvenzverwalter das Unternehmen weiterführen wird. Insoweit besteht zunächst kein Grund zur Panik“, teilt der auf Anlagensanierung spezialisierte Rechtsanwalt Dr. Christian Heine von der Kanzlei Wolter-Hoppenberg aus Hamm mit. Betroffene Landwirte als Anlagenbetreiber sollten darüber nachdenken, die Anlage allein oder mit anderen Landwirten zu übernehmen. Rohstofflieferanten dagegen sollten prüfen, ob sie ihren Lieferverpflichtungen im Rahmen des Insolvenzrechtes weiterhin nachkommen müssen.