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Agri-Photovoltaik

BayWa r.e. realisiert erste Agri-PV-Anlage im Obstbau

In einer Forschungsanlage untersuchen die BayWa-Tochter sowie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme die Kombination von Spalierobst und Solarstromproduktion.

Lesezeit: 3 Minuten

BayWa r.e. und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE haben gemeinsam mit weiteren Forschungspartnern auf dem Bio-Obsthof Nachtwey in Gelsdorf in Rheinland-Pfalz die eine Agri-Photovoltaikanlage für Äpfel und Spalierobst errichtet. Die Forschungsanlage ist die erste dieser Art in Deutschland. Die Gesamtversuchsfläche des Forschungsprojekts „Agri-PV Obstbau“ umfasst ca. 9100 m², die Agri-PV-Anlage wurde mit einer Leistung von 258 kW auf circa einem Drittel der Fläche installiert.

Drei Schutzsysteme im Vergleich

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Das Projekt mit einer Gesamtlaufzeit von fünf Jahren vergleicht zunächst die Apfelerzeugung am gleichen Standort unter drei unterschiedlichen Kulturenschutzsystemen:

  1. Folienschutz (nicht regendurchlässig),
  2. Hagelschutz (regendurchlässig)
  3. Agri-PV mit festinstallierten, lichtdurchlässigen PV-Modulen (nicht regendurchlässig) sowie nachgeführten PV-Modulen (bei Bedarf regendurchlässig).

Die Forschungspartner untersuchen, inwiefern Agri-PV-Anlagen die Pflanzen und Früchte vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Hagel, Starkregen, Sonnenbrand, Frost oder extremen Temperaturen bewahren können.

Darüber hinaus wird getestet, inwiefern unterschiedliches Lichtmanagement durch verschiedene PV-Modulkonfigurationen Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum und die Agrarerträge hat. Des Weiteren soll die Anlage im Hinblick auf Landschaftsästhetik, Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit sowie pflanzenbaulicher Parameter untersucht werden.

Einsparung von Betriebskosten

Stephan Schindele, Head of Product Management Agri-PV bei BayWa r.e. kommentiert das Projekt: „Wir sehen in Agri-PV eine langfristige Lösung, um Landwirte dabei zu unterstützen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Wir können das bisherige Ökosystem erhalten und durch Synergieeffekte und die Solarstromerzeugung sogar aufwerten.“

Nachdem BayWa r.e. in den Niederlanden professionellen Beerenanbau unter Agri-PV realisiert hat, gehen das Unternehmen in Gelsdorf den Schritt Richtung Spalierobst. „Wir haben erkannt, dass die Potenziale und Synergien für Agri-PV kombiniert mit Apfel, Birnen, Kirschen, Kiwi und weiteren Dauerkulturen beachtlich sein können. Diese Potenziale möchten wir dauerhaft erschließen und einen weiteren Ausbau der Photovoltaik ohne Einschränkung von Agrarerträgen ermöglichen“, sagt Schindele.

Neben der Anpassung an den Klimawandel und dem Schutz des Agrarguts sollen durch das Agri-PV-Projekt in Gelsdorf auch ökonomische Vorteile für Landwirte aufgezeigt werden. Diese schließen mitunter dauerhaft geringere und besser kalkulierbare Energiekosten, weniger Investitionskosten in Kulturenschutz sowie weniger Betriebsmittel- und Müllentsorgungskosten mit ein.

Andreas Steinhüser, stellvertretender Gruppenleiter Agri-Photovoltaik am Fraunhofer ISE, ergänzt: „Das Forschungsprojekt „Agri-PV Obstbau“ soll nicht nur Möglichkeiten aufzeigen, CO2-Emissionen in der Landwirtschaft zu reduzieren, sondern auch die Verwendung kurzlebiger Materialien und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Fungiziden zu vermeiden und so entscheidend zum Klimaschutz beizutragen.“

Solarstrom für den Eigenbedarf

Der durch die Agri-PV-Anlage erzeugte Strom kann in den der Apfelproduktion vor- und nachgelagerten Bereichen genutzt werden. Zum einen wird der von der AGCO GmbH zur Verfügung gestellte batterieelektrische Traktor Fendt 100 Vario mit dem Strom aus der Anlage geladen. Zum anderen wird die Energie auch dazu genutzt, das Bewässerungssystem mit Agri-PV-Eigenstrom zu versorgen. Das Kühllager wird bereits heute von einer PV-Dachanlage mit Grünstrom versorgt. Insgesamt wird durch die Umsetzung eines betrieblichen Energiekonzepts versucht, die CO2-Emissionen auf dem Hof durch eine solare Elektrifizierung maßgeblich zu reduzieren.

Als Forschungspartner an dem Projekt sind neben der BayWa r.e. und dem Fraunhofer ISE die DLR Rheinpfalz (Agrarwissenschaft), Fendt, EWS Schönau und der Bio-Obsthof Nachtwey beteiligt.

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