Die Treibhausgasemissionen im Verkehrs- und Wärmesektor könnten sich durch den Einsatz von erneuerbaren Gasen nach Einschätzung des Biogasrat+ erheblich reduzieren lassen. Der Verband appelliert daher an die EU-Kommission, die Potentiale von Biomethan bei der Umsetzung der Strategie „Null-Emission-2050“ in allen Verbrauchssektoren zu nutzen und sich bei der Erarbeitung eines Klimaziels für 2050 nicht nur auf die Energieerzeugung aus Wind und Sonne zu fokussieren.
„Mit dem Einsatz von Biomethan können wir nicht nur bis zu 90 % der CO2-Emissionen im Verkehr einsparen, sondern auch den gesundheitsschädlichen Ausstoß von Feinstaub- und Stickoxiden im urbanen Raum massiv reduzieren“, betonte die Verbandsgeschäftsführerin Janet Hochi letzte Woche anlässlich der Beratungen im Vorfeld des Klimagipfels COP24 im Dezember in Kattowitz.
Zusätzlich sei es im Wärmesektor möglich, mit Biomethan in Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen eine Treibhausgasminderung von bis zu 90 % und bei Einsatz hocheffizienter Brennwertkessel von mehr als 50 % zu erreichen. Die Emissionsentwicklung in beiden Sektoren habe in den vergangenen Jahren starken Nachbesserungsbedarf erkennen lassen.
Die auf EU-Ebene im Trilog beschlossene Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien von 27 % auf 32 % bis 2030 sowie ein Energieeffizienzziel von 32,5 % gäben die Richtung vor. Um diesem Ziel stärker entgegenzusteuern, fordert der Verband im EU-Mobilitätspaket die Anrechnung der CO2-Minderung mit Biomethan auf die Flottendurchschnittswerte der Automobilunternehmen zu ermöglichen.
Für Deutschland sieht der Biogasrat+ im Hinblick auf das geplante Gebäudeenergiegesetz „dringenden Handlungsbedarf“. Eine Neubewertung der Primärenergiefaktoren unter Berücksichtigung der Klimaeffizienz im Wärmebereich sei unverzichtbar.