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Vogeldetektionssysteme

Erstes Anti-Kollisionssystem für Windenergieanlagen reif für die Praxis

Bei einem KNE-Fachgespräch stellten sieben Hersteller den aktuellen Stand der Entwicklung von Vogeldetektionssystemen vor.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende hat am 7. Juli ein digitales Fachgespräch zu Antikollisionssystemen an Windenergieanlagen durchgeführt, an dem es mit 160 Teilnehmenden ein sehr reges Interesse gab. Dabei hatten sieben Hersteller die Möglichkeit den aktuellen Stand ihrer Erprobungen zu präsentieren. Zu den Ergebnissen des Fachgesprächs äußerte sich Dr. Elke Bruns, Abteilungsleiterin beim KNE: „Mit IdentiFlight hat der erste Hersteller bewiesen, dass sein Antikollisionssystem eine geeignete Schutzmaßnahme darstellt, um das Tötungsrisiko für den Rotmilan auf ein nicht signifikantes Maß zu senken. Das System ist damit reif für die Praxis, doch es bleibt noch viel tun. Wir hoffen, dass weitere Systemanbieter schnell nachziehen und ebenfalls nachweisen können, wie sie die Senkung von Kollisionsrisiken gewährleisten.”

97,5 % Erkennungsrate beim Rotmilan

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Dr. Marc Reichenbach, geschäftsführender Gesellschafter der ARSU GmbH, bestätigte in seinem Gutachten: „Wir haben IdentiFlight an sechs deutschen Standorten erprobt. Für den Rotmilan konnten wir eine Erfassungsreichweite von 750 m, eine mittlere Erfassungsrate von 92 % und eine Erkennungsrate von bis zu 97,5 % nachweisen.“

Positiv ist laut KNE, dass Antikollisionssysteme mittlerweile auch im Süden Deutschlands getestet werden, wo die topografischen Bedingungen besonders anspruchsvoll sind, resümierte Bruns. Das KNE verfolgt bereits seit seiner Gründung vor mehr als fünf Jahren das Potenzial von Kamera- und Radarsystemen zum naturverträglichen Ausbau der Windenergie und bietet neben einem regelmäßigen Fachaustausch auch Publikationen zu dem Thema an.

Anerkennung in Artenschutz-Leitfäden nötig

Neben der offenen Frage, wie und durch wen eine technische Zertifizierung stattfinden könnte, sollte es im nächsten Schritt nun darum gehen, eine Anerkennung von Antikollisionssystemen in den Artenschutz-Länderleitfäden zu prüfen. Im aktuellen Entwurf des sächsischen Leitfadens, der sich derzeit in der Konsultation befindet, sind Antikollisionssysteme erstmals als regelmäßig zu prüfende Vermeidungsmaßnahme genannt. Die Formulierung ist unter anderem an die vom KNE im Rahmen eines Forschungsberichts entwickelten Mindestanforderungen angelehnt.

Alternative zur pauschalen Abschaltung

Antikollisionssysteme haben das Potenzial, signifikant erhöhte Tötungsrisiken so weit zu verringern, dass der artenschutzrechtliche Verbotstatbestand nicht erfüllt wird. Bei ausreichender Leistungsfähigkeit können sie eine Alternative zu einer pauschalen Abschaltung während der Brutzeit darstellen. Durch die automatische bedarfsgerechte Abschaltung mittels Antikollisionssystemen können die Einbußen in der Stromproduktion im Vergleich zu einer pauschalen Abschaltung deutlich verringert werden. Antikollisionssysteme werden erst in einzelnen Länderleitfäden unter dem Vorbehalt weiterer Erprobungen als mögliche Schutzmaßnahme aufgeführt. Das KNE hat ein Anforderungsprofil für eine fachlich valide Erprobung entwickelt.

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