Abschied vom Kaminholz?
Feinstaub: UBA-Präsident Messner rät von Holzheizung ab
UBA-Präsident Messner hält die Holzverbrennung im Kamin und in Hausheizungen für problematisch für die Luftreinheit. Er stellt auch die Förderung für Pellet-Heizungen infrage.
Das Umweltbundesamt hat am Donnerstag seinen aktuellen Bericht zu den Luftqualitätsgrenzwerten in Deutschland veröffentlicht. Demnach gab es 2021 erneut keine Überschreitungen der Feinstaubgrenzwerte. Trotz der guten Nachricht ist UBA-Präsident Dirk Messner dennoch nicht zufrieden. Er argumentiert, dass die 20 Jahre alten Grenzwerte schlicht zu hoch gesetzt sind und einer Überarbeitung bedürfen.
Der Umweltschützer beklagt denn auch, dass in den Städten immer noch zehntausende Menschen an den Folgen von Feinstaub sterben würden. Um die Luft zu verbessern, schlägt er unter anderem einen Abschied vom Heizen mit Holz in Haushalten vor.
Die Feinstaubbelastung werde durch Holz stärker vorangetrieben als durch Autos, zitiert das ZDF den Präsidenten. Aus Luftqualitätsperspektive richte man hier viel Schaden an, sagte er in Dessau. Messner stellte in diesem Zusammenhang auch die Förderung für Pellet-Heizungen infrage. Die Holzbefeuerung sei zwar ein Nullsummenspiel, was die Kohlenstoffdioxid-Emissionen angehe, sagte Messner. Sie verursache aber eben Feinstaub.
Von der Weltgesundheitsorganisation vorgeschlagene Werte unter anderem für Feinstaub und Stickstoffdioxid würden in Deutschland mehrheitlich überschritten, argumentierte er weiter. Lege man die WHO-Maßstäbe an, würden die Werte für gesunde Luft Messner zufolge in Bezug auf Feinstaub an 40 bis 100 % der deutschen Messstationen überschritten, in Bezug auf Stickstoffdioxid an 78 % der Stationen.
CDU/CSU-Fraktion kritisiert Aussage als "absurd"
Absurd findet Ulrich Lange, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion für Bauwesen und Wohnen, die Kritik an Holzheizungen. „Gerade vor dem Hintergrund, dass sich die Luftqualität in den vergangenen Jahren stetig verbessert hat und die geltenden Feinstaubgrenzwerte im vergangenen Jahr eingehalten wurden, macht diese Forderung keinen Sinn. Anstatt die Möglichkeiten zum Heizen mit dem vorgeschobenen Argument des Klimaschutzes immer weiter zu beschneiden, sollte man mit Augenmaß an die Sache herangehen und eine möglichst große Technologieoffenheit erhalten“, so Lange.
Wenn künftig nur noch auf Wärmepumpen gesetzt werde, so wie die Ampel es plant, würden die Preise weiter in die Höhe getrieben und das energieeffiziente Bauen behindert, sagte der Politiker am Freitag.
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