Die Spannungen auf dem Energiemarkt bleiben hoch. Am Montag kamen die Energieminister der G7-Staaten und die EU-Energiekommissarin überein, Putins Forderung zurückzuweisen, für Gaslieferungen nur noch Rubel zu akzeptieren.
Sollte der russische Präsident jetzt allerdings Gaslieferungen nach Europa stoppen, hätte das weitreichende Folgen für die Wirtschaft in Deutschland. Ein Embargo würde zu geringerer Produktivität und Vernichtung eines Teiles des Kapitalstocks führen und damit zu einer Rezession mit einem ähnlichen Ausmaß wie die Corona-Pandemie, zeigt eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung aus Berlin.
50 Länder im Dialog
Um Strategien für den intelligenten Umbau der Energiesysteme weltweit und um die stärkere Unabhängigkeit von fossilen Energien ging es auch auf dem 8. Berlin Energy Transition Dialogue (BETD), den Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck gestern eröffnet haben. Auf der Konferenz diskutierten Minister sowie hochrangige Delegationen aus über 50 Ländern mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Durch die weltweite Energiewende wird der Handel und die Vernetzung von Staaten zunehmen. Ein Beispiel dafür sind die Energiepartnerschaften, die Deutschland rund um den Globus unterhält. Viele der Akteure erwarten wir heute in Berlin. „Die globale Energiewende und die Bekämpfung der Klimakrise sind heute harte Geopolitik. Umso genauer wird international verfolgt, welchen Weg Deutschland geht – und umso größer ist das Interesse an internationaler Zusammenarbeit. Der Berlin Energy Transition Dialogue ist ein einzigartiges Forum, um uns mit anderen Staaten auszutauschen, Partnerschaften zu stärken und zusammen Strategien zu entwickeln, wie wir die globale Energiewende vorantreiben können“, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock.
Und Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Dr. Robert Habecke ergänzte: „Wichtigster Schlüssel für Energie-Souveränität ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. Er ist eine Frage der nationalen, europäischen und internationalen Sicherheit.“ Für die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie bieten erneuerbare Energien regional wie global die Möglichkeit einer unabhängigen, krisenfesten, umweltfreundlichen und günstigen Energieversorgung.
Der Berlin Energy Transition Dialogue findet seit 2015 auf Einladung der Bundesregierung statt und wird gemeinsam mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), der Deutschen Energie-Agentur (dena) sowie eclareon veranstaltet.
Das aktuelle Programm der Konferenz sowie das Begleitprogramm finden Sie auf www.energydialogue.berlin.