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LEE: Ausbau der Windenergie in NRW stagniert

Nur 17 MW mehr als im Vorjahr ist in NRW an Windenergie dazugekommen. Damit ist der geforderte bundesweite Zubau von 10.000 MW bis 2030 nicht zu machen. Auch bei Solar hinkt NRW hinterher.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Ausbau der Windenergie in Nordrhein-Westfalen kommt nicht voran: Nach einer Analyse der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) sind im vergangenen Jahr landesweit 83 neue Windenergieanlagen mit zusammen 331 Megawatt (MW) Leistung brutto in Betrieb gegangen, lediglich 17 MW mehr im Vergleich zum Vorjahr. Die FA Wind wertet regelmäßig das von der Bundesnetzagentur betreute Marktstammdatenregister aus.

Dass NRW hinter Niedersachsen (421 MW) und Brandenburg (412 MW) im Ländervergleich bei der neu installierten Windenergieleistung im Jahr 2021 auf Platz drei gelandet ist, beeindruckt Reiner Priggen wenig: „Die 331 Megawatt sind maximal ein Drittel des Zubaus, der notwendig ist, damit das Land NRW seine eigenen Klimaziele bis 2030 erreicht“, betont der Vorsitzende des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE).

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Ein Brutto-Zubau von jährlich 1.000 MW ist bis Ende dieser Dekade zudem notwendig, wenn die von der Landesregierung im vergangenen Dezember vorgestellten neuen Ziele für die Ökostromstromerzeugung in der überarbeiteten Energieversorgungsstrategie erreicht werden sollen.

Damit Deutschland seine 2030er Klimaziele erreicht, ist spätestens ab 2026 jährlich mindestens ein bundesweiter Bruttozubau von 10.000 MW notwendig. Für den LEE NRW ist deshalb unverzichtbar, dass die Landesregierung das geplante 2-Prozent-Flächenziel der neuen Bundesregierung und die Öffnung der Nutzforste für die Windenergie umsetzt.

Mehr repowern

Der LEE NRW sieht nicht nur genügend Flächenpotenziale für neue Windturbinen in allen fünf Regierungsbezirken, sondern auch genügend Potenzial für das Repowering, sprich den Austausch alter gegen moderne, weitaus leistungsstärkere Windenergieanlagen. Nach der aktuellen FA Wind-Auswertung waren Ende 2021 landesweit 3.560 Anlagen mit zusammen 6.340 MW Leistung in Betrieb, die durchschnittliche Leistung je Anlage lag also bei nur knapp 1,8 MW. „Heute werden in der Regel Windkraftwerke mit mehr als 5 Megawatt Leistung genehmigt, die Landesregierung wäre gut beraten, eine Repowering-Offensive zu starten“, fordert Priggen.

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Problem 2: Die Solar-Hemmnisse in NRW

Der LEE NRW fordert darüber hinaus, die geltenden Abstände von Solaranlagen zu benachbarten Häusern abzuschaffen, mindestens aber deutlich zu verkleinern. Das würde helfen, landesweit mehr Photovoltaik-Anlagen auf die Dächer zu bringen.

So, wie die Abstände in der Landesbauverordnung heute vorgeschrieben sind, könnten die vorhandenen Solar-Potenziale auf den Dächern nicht ausreichend genutzt werden. Vielfach würden solare Dachanlagen deshalb zu klein dimensioniert, was nicht nur zu Lasten der Wirtschaftlichkeit geht. Oft genug würden die Solaranlagen erst gar nicht gebaut, so der Verband.

Nach Einschätzung des LEE NRW gibt es kein erhöhtes Brandrisiko von Solarstromanlagen im Vergleich zu anderen technischen Anlagen. Daher sollte der Abstand von Solaranlagen, die gegen die Brandbeanspruchung von außen durch Flugfeuer und strahlende Wärme ausreichend lang widerstandsfähig, am besten auf null reduziert werden, mindestens aber verringert werden, heißt es.

Der LEE NRW drängt auch seit längerem auf eine Solarpflicht für alle Neubauten und bei Dachsanierungen im Land. Gestärkt sieht sich der Verband in dieser Forderung durch die im vergangenen Dezember vorgestellte überarbeitete Energieversorgungsstrategie der Landesregierung bis zum Jahr 2030: Danach soll es möglichst eine Drei- beziehungsweise Vervierfachung der installierten PV-Leistung von rund 6.000 Megawatt (2020) auf rund 18.000 bis 24.000 MW.

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