Mit dem jüngsten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2014) spielen pflanzliche Reststoffe und Wirtschaftsdünger eine größere Rolle für die Biogasproduktion. Das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) hat daher die Planungsdaten "Gasausbeuten in landwirtschaftlichen Biogasanlagen" überarbeitet. Damit sollen Planer und Betreiber von Biogasanlagen Anhaltspunkte für die Auslegung und Dimensionierung der Biogasanlagen erhalten.
Die KTBL-Arbeitsgruppe "Biogaserträge", der zwölf Biogasexperten aus ganz Deutschland angehören, hat sich daher auf neue Gasausbeute-Werte verständigt. So haben viele standardisierte Gärversuche in Laboren neue Erkenntnisse auch zum Einfluss von Erntetermin, Art und Sorte auf die Gasausbeute geliefert. Durch Standardisierung der Gärversuche konnten die Labore die Variationen in den Messergebnissen im Vergleich zu den ersten Werten aus dem Jahr 2005 deutlich verringern.
Die neuen Werte sind in dem KTBL-Heft Nr. 107 "Gasausbeute in landwirtschaftlichen Biogasanlagen" veröffentlicht. Das 32-seitige Heft zeigt zunächst die Methoden und Verfahren, mit denen sich die Gasausbeute ermitteln lässt. In dem folgenden Kapitel sind die Gasausbeuten für verschiedene Biogassubstrate aufgeführt. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit den Einflussfaktoren auf die Gasausbeute und die Stabilität des Gärprozesses. Dazu zählen z.B. Temperatur, Verweilzeit, Raumbelastung, Fütterungshäufigkeit, aber auch pH- oder Ammoniakgehalt. Das KTBL gibt zudem Beispiele, wie sich die Anlageneffizienz berechnen und ein grafischer Vergleich zwischen theoretischer Gasproduktion mit der realisierten Stromeinspeisung anstellen lässt. (KTBL-Heft 107, 3. Auflage, ISBN 9-783945-088036, 9 €, www.ktbl.de)