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Solarmarkt: Chaos und kein Ende in Sicht

Die Branche leidet wie andere unter großer Nachfrage, fehlenden Komponenten und überlasteten Großhändlern und Installateuren.

Lesezeit: 3 Minuten

So verrückt wie im Moment war der Photovoltaikmarkt schon lange nicht mehr, kommentiert Martin Schachinger von der Online-Handelsplattform pvXchange.com. „Alle Preise steigen stetig, nur die von Solarmodulen nicht mehr. Mangelwirtschaft und gestörte Lieferketten prallen auf rasant steigende Nachfrage“, sagt der Experte. Diese komme nicht nur von der Seite der großen Player wie Energieversorgungsunternehmen und Großprojektierer, bei denen eine Multimegawattanlage nach der anderen gebaut oder zumindest angekündigt werde. Auch der Kleinanlagensektor boome nach wie vor.

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Wegen des hohen Aufkommens verlängern sich die Antwort- und Bearbeitungszeiten signifikant. „Zudem gibt es seitens der meisten Hersteller kaum noch zeitnahe und verlässliche Infos zu Verfügbarkeit und Lieferzeit, so dass auch den eigenen Kunden keine sinnvollen Auskünfte gegeben werden können“, erklärt er.

Selbst wenn die Module noch verfügbar seien, so könnte es vielleicht an Teilen der Unterkonstruktion fehlen. Sind nicht zumindest diese Komponenten vorhanden, kann mit der Installation auf dem Dach nicht begonnen werden. Außerdem müssten der Wechselrichter und gegebenenfalls auch Speicher und Sensorik verfügbar sein, damit die Anlage funktioniert. „Diese Komponenten sind aber oft auf unbestimmte Zeit vergriffen, so dass die Fertigstellung der Anlage auf sich warten lässt. Zu guter Letzt beginnt noch das Glücksspiel darum, wann der Netzbetreiber sich die Zeit für den Netzanschluss nimmt beziehungsweise den neuen Zähler setzt“, zählt Schachinger weitere Hürden auf.

"Nerven auf's Äußerste strapaziert"

Zügige, reibungslose Installationen seien gestern gewesen. Heutzutage hätten wir es mit einem Stop-And-Go-Verfahren zu tun, welches die Nerven aller beteiligten auf das Äußerste strapaziert. Dadurch können die zur Verfügung stehenden, ohnehin schon zu knappen Montagekapazitäten auch nicht effizient genutzt werden. Ein Installationsbetrieb müsste sich schon frühzeitig und auf Verdacht große Mengen aller benötigten Einzelkomponenten liefern lassen und einlagern, um sukzessive und termingerecht alle Kleinanlagen aufbauen zu können. Nur wenige große Player könnten das, denn es bindet Liquidität und Lagerkapazität. „Es schwingt auch immer das Risiko mit, dass es zwischenzeitlich eine Regeländerung (politisch oder technisch) gibt und sich dann die falschen Komponenten im Lager befinden“, nennt er ein weiteres Problem.

Modulpreissteigerung nicht mehr so hoch

Die Modulpreissteigerung hat sich in den vergangenen Wochen dann auch verlangsamt und verspricht, in den kommenden Monaten komplett zum Erliegen zu kommen. Dies liegt laut Schachinger hauptsächlich daran, dass sich wohl etliche Installationen verzögern, geplante Projekte verschoben werden. Könne der Kleinanlagen-Installateur seinem Hausbesitzer noch zumuten, aufgrund fehlender Wechselrichter und Energiespeicher monatelang auf die Fertigstellung seiner Dachanlage zu warten, funktioniere das bei Großprojekten in den seltensten Fällen. Auch könne die Finanzierung in der Regel nicht über Monate gestreckt oder aufgeschoben werden. Ohne die restlichen Komponenten sicher zur Verfügung zu haben, werden folglich auch keine Module eingekauft. Schachingers Ausblick: „Auf diese Weise landen momentan verstärkt Sonderposten und Überproduktion auf dem freien Markt, wodurch die hohen Modulpreise unter Druck geraten. Ob dieser Trend längere Zeit anhält, lässt sich – wie so vieles – aktuell nicht prognostizieren.

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