Die Vakuumpumpe im Melkstand ist einer der Hauptstromfresser im Milchviehbetrieb. „Mit einer Frequenzregelung sinkt der Stromverbrauch erheblich“, hat Energieberater Josef Neiber von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) festgestellt.
Bei der Umrüstung gibt es zwei Möglichkeiten: Nachrüstung der vorhandenen Pumpe oder der Tausch gegen ein neues Modell. Neiber hat beide Fälle für einen Betrieb mit 70 Milchkühen durchgerechnet:
- Die Nachrüstung mit einem Nachrüstsatz kostet ca. 3.500 €. Im Jahr verbraucht der Betrieb damit 40 % weniger Strom. Die Amortisationszeit liegt bei 4,4 Jahren, mit Fördermitteln nach dem „Bundesprogramm zur Förderung der Energieeffizienz und CO₂-Einsparung in Landwirtschaft und im Gartenbau“ bei 3,1 Jahren.
- Der Austausch und der Einbau einer neuen Vakuumpumpe mit Frequenzregelung kostet ca. 6.500 €. Auch hiermit liegt die Einsparung bei 40 %. Die Amortisationszeit beträgt 8,2 Jahre, mit Förderung 5,8 Jahre.
Ergebnis: In diesem Fall ist die Nachrüstung wesentlich wirtschaftlicher als der Austausch gegen eine neue Pumpe.
Konventionell oder frequenzgeregelt?
In einem zweiten Beispiel hat Neiber untersucht, welche Vakuumpumpe sich bei einer Ersatzinvestition eher rechnet: eine konventionelle oder eine mit Frequenzregelung. Neiber hat für beide Betriebe eine Melkdauer von fünf Stunden sowie eine Pumpe mit 5,5 kW unterstellt.
1. Konventionell: Bei 4.000 € Investitionskosten, jährlichen festen Kosten für Wartung und Reparatur von 573 € sowie einem jährlichen Strombedarf von 10.000 kWh (Stromkosten: 1.970 €) ergeben sich Gesamtkosten pro Jahr von 2.543 €.
2. Mit Frequenzregelung kostet eine neue Pumpe 6.500 €, die festen Kosten betragen 931 €. Dafür sind der Strombedarf mit 6.000 kWh sowie die Stromkosten mit 1.182 € deutlich geringer. So kommen Gesamtkosten im Jahr von 2.113 € zusammen. „Das frequenzgeregelte Modell hat also auch ohne Förderung deutliche Kostenvorteile“, resümiert der Berater.