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topplus Braune Eier auf dem Rückzug

Warum der Geflügelhof Schönecke nur noch weiße Eier verkauft

Im Supermarkt gibt es fast nur noch weiße Eier, bei Rewe sind das 70 %. Braune Eier verschwinden bald. Auch die Hennenhalter schwenken um auf Weißleger, wie Henner Schönecke. Er nennt die Gründe.

Lesezeit: 3 Minuten

„Die Zukunft des Eis ist weiß!“, schreibt Henner Schönecke von der Geflügelhof Schönecke GmbH aus Neu Wulmstorf auf seiner Homepage. Eine Kundenbefragung habe ihn ermutigt, nur noch weiße Eier anzubieten. So würden noch in diesem Jahr Weißlegerhennen in die Freilandställe einziehen, heißt es dort.

Eigentlich habe er lange gedacht, Braun stehe für viele Kunden für Natur und Landwirtschaft. Intern habe seine Firma seit 2022 „wild“ über das Thema diskutiert und die Käufer dann 2023 in einer Umfrage um ihre Meinung gebeten. „Wir haben gelernt, dass für Sie nicht die Farbe, sondern die Qualität zählt. Das hat uns entsprechend bestärkt, dass Weiß das neue Braun werden kann“, schreibt Schönecke, der auch Vorsitzender des Bundesverbands der deutschen Eiererzeuger ist.

Weiße sind agiler

Aktuell würden sich die Hennen eingewöhnen. „Sie sind, was den Gang ins Freie an­geht, scheu­er als die Brau­nen. Viel­leicht, weil sie von Greif­vo­̈geln bes­ser aus­ge­macht wer­den kö­nnen“, so seine erste Erfahrung. In Sachen Nach­hal­tig­keit, Wirtschaft­lich­keit und Tier­wohl seien die Weiß­leger jedoch perfekt ge­eig­net. „Es be­ginnt mit ihrer etwas klei­ne­ren Kö­rpe­rgr­öße im Ver­gleich zu Braun­legern. Dadurch sind sie agi­ler und kö­nnen dies auch aus­le­ben, da sie, die­sel­be An­zahl an Tie­ren be­trach­tet, mehr Platz im Stall haben.“

Wie leb­haft Weiß­le­ger tat­säc­hlich sind, hat Schön­ecke er­staunt: „Die Hen­nen sprin­gen aus ihren Trans­port­bo­xen in die Vo­lie­ren und er­kun­den schnell den ge­sam­ten Stall. Von dem braun­le­gen­den Huhn ken­nen wir das an­ders: Sie muss­ten ein­zeln und per Hand aus der Box ge­ho­ben und auf die Stan­ge ge­setzt wer­den.“

Handfeste wirtschaftliche Gründe

Was Schönecke nach außen hin als Kundenwunsch darstellt, ist jedoch eigentlich der Wunsch der Branche. Das erklärt er gegenüber der Tagesschau genauer:

"Weiße Hühner haben ein größeres genetisches Potenzial als braune. Sie leben und legen länger", so der Geschäftsmann. "Weiße Hühner sind einfacher zu halten und mobiler als braune." Sie fänden ihr Futter und Wasser besser, außerdem seien sie leichter und kleiner, ihre Eier ebenso. Das Legen sei dadurch weniger anstrengend. Braune Eier gebe es inzwischen nur noch bei wenigen regionalen Haltern.

Ältere Kunden bevorzugen weiterhin braun

In Supermärkten liegt der Anteil brauner Eier dem Verband zufolge noch bei etwa 30 %, bei Discountern gebe es häufig schon keine mehr. Noch vor zehn Jahren seien hierzulande mehr braune als weiße Eier verkauft worden. Bald dürfte es gar keine mehr geben, erwartet auch Schönecke.

Laut der Tagesschau sind brauen Eier vor allem bei älteren Menschen nach wie vor oft beliebter. Jüngeren ist die Farbe meist egal, ihnen sind eher Aspekte wichtig wie Tierhaltung und Regionalität. Das bestätigt auch ein Rewe-Sprecher: "Dem Gros der Verbraucher ist die Schalenfarbe weitestgehend egal."

Für Verbraucher hat das keine spürbaren Auswirkungen. Früher hätten braune Eier eine festere Schale gehabt, so Schönecke, heute jedoch nicht mehr. Geschmacklich gebe es keine Unterschiede.

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