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Genetische Verarmung

Hirschpopulationen in Not – Baden-Württemberg gegen Auflösung der Rotwildgebiete

Agrarminister Hauk setzt auf gezieltes Rotwildmanagement innerhalb der bestehenden Rotwildgebiete zur Verbesserung der Genetik. Dazu kommt ein Populations- und Schadensmonitoring.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Rotwildpopulationen in Deutschland verinseln immer mehr – die Rudel haben untereinander nicht mehr den notwendigen genetischen Austausch, was zu Inzest und Krankheiten führt.

Auch in Baden-Württemberg gibt es das Problem. Landesagrarminister Dr. Peter Hauk setzt aber weiter auf ein gezieltes Rotwildmanagement innerhalb der bestehenden Rotwildgebiete zur Verbesserung der Genetik. Ziel müsse es sein, die genetische Diversität dieser Wildart zu erhöhen, um die Anpassungsfähigkeit der Populationen an sich veränderte Umweltbedingungen auch in Zukunft zu gewährleisten, sagte der CDU-Politiker am 6. Juni beim Rotwildsymposium in Karlsruhe. Dort stellte die FVA Freiburg eine aktuelle Studie zum Rotwild in Baden Württemberg vor.

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Wie die Isolation überwinden?

Eine der größten Herausforderungen für ein dicht besiedeltes Land wie Baden-Württemberg, mit hoher Infrastrukturdichte, ist einen genetischen Austausch zwischen den Rotwildgebieten zu erreichen, so Hauk weiter. Dies könne zum Beispiel gelingen, indem Rotwild zwischen den Gebieten verbracht wird. Zur Isolation würden die räumliche Distanz und Barrieren wie Straßen und Siedlungen beitragen. Jedes Gebiet erfordere daher individuelle Maßnahmen.

„Die Auflösung der Rotwildgebiete in Baden-Württemberg wäre keine Lösung, weil sich damit das Problem der genetischen Verarmung nicht lösen lässt. Zudem wären die zu erwartenden Schäden und Ausfälle in Feld und Wald, vor dem Hintergrund der Ernährungssicherung und dem Aufbau klimaresilienter Mischwälder, den Menschen aber auch den Landwirten und Waldbesitzern in Baden-Württemberg nicht zuzumuten“, betonte Minister Hauk.

Die Rotwildgebiete unterscheiden sich untereinander in deren Größe, Rotwilddichte und deren Distanzen zueinander. „Ich bin überzeugt, dass es gelingen wird den Trend der genetischen Verarmung beim Rotwild umzukehren. Dies wird eine dauerhafte Aufgabe werden, denn wie schnell sich der genetische Zustand verbessern lässt, ist aktuell ungewiss“, erklärt der Agrarminister.

Er wolle daher gezielt auf der Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse individuelle Maßnahmen in den bestehenden Rotwildgebieten angehen und diese weiter evaluieren. Eine Arbeitsgruppe ‚Waldumbau und Jagd‘ soll diese Thematik aufrufen.

Länderübergreifend arbeiten

Eine Konzentration ausschließlich auf Baden-Württemberg reicht laut Hauk nicht aus. Vielmehr müsse mit den angrenzenden Ländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern eine gemeinsame Verbesserung der genetischen Varianz zwischen bestehenden angrenzenden Rotwildgebieten angestrebt werden.

Eine wichtige Grundlage für den Populationsverbund bestehender angrenzender Rotwildgebiete ist der aktuell weiterentwickelte Generalwildwegeplan. Rotwild nutzt oft über Generationen tradierte Wanderwege. Diese sollten in ein zu erarbeitendes Populationsverbundkonzept mit einfließen. „Für die länderbergreifenden Rotwildgebiete, werden wir auf die anderen Länder zugehen müssen, um gemeinsam eine Verbesserung der Situation zu erreichen, denn alleine können wir die genetischen Herausforderungen nicht lösen“, so Minister Hauk.

Das wissensbasierte Rotwildmanagement sollen die Fachleute nun konsequent fortsetzen. Weitere flankierende Maßnahmen sind ein laufendes Populations- und Schadensmonitoring sowie funktionierende Hegegemeinschaften, in denen die Grundeigentümer mit am Tisch sitzen.

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