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Waldzustandsbericht 2020

NRW empfiehlt Wiederbewaldung mit mindestens vier Baumarten

Laut aktuellen Waldzustand haben sich die Wälder in NRW 2020 weiter verschlechtert. Laut Umweltministerin Heinen-Esser haben Nadelholz-Monokulturen keine Zukunft mehr, die Wölder sollen "bunt" werden.

Lesezeit: 4 Minuten

Mischwälder aus mindestens vier Baumarten sollen künftig in Nordrhein-Westfalen auf den Schadflächen wachsen, die Stürme, Dürre und Borkenkäfer seit 2018 verursacht haben. Heimische Baumarten sollen dabei den Kern der künftigen Waldgeneration bilden. So sieht es das neue Wiederbewaldungskonzept des Umweltministeriums Nordrhein-Westfalen vor.

Wie wichtig der Umbau zu vielfältigen und klimastabilen Wäldern ist, zeigen die Ergebnisse der diesjährigen Waldzustandserhebung. Wie befürchtet, hat sich der Zustand der Wälder 2020 weiter verschlechtert.

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Zwar ist der Anteil der Bäume ohne Schäden von 19 % im Jahr 2019 auf jetzt 23 % gestiegen. Gleichzeitig hat aber auch der Anteil der Bäume mit deutlicher Kronenverlichtung von 42 auf 44 % zugenommen - das ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984.

Diese Zunahme der schweren Kronenschäden ist laut Umweltministerin Ursula Heinen-Esser ein deutliches Indiz für den besorgniserregenden Zustand des Waldes. Der mittlere Nadel-/Blattverlust über alle Baumarten zeigt 2020 nach starken Steigerungswerten in den beiden Vorjahren eine leichte Zunahme auf 29 % (28 % im Vorjahr). Großflächige Schäden sind vor allem bei der Fichte zu beobachten, die aufgrund ihres flachen Wurzelsystems seit drei Jahren unter permanentem Trockenstress steht.

"Wir müssen feststellen, dass der Klimawandel schneller ist, als stabile Mischwälder entstehen. Und daher müssen wir gegensteuern. Nadelholz-Monokulturen haben keine Zukunft. Natur ist bunt und vielfältig. So müssen auch unsere Wälder sein. Wir fordern und fördern daher die Entwicklung von vielfältigen und klimastabilen Mischwäldern", sagte Heinen-Esser am Freitag.

Natürliche Verjüngung nutzen

Bei der Wiederbewaldung sollen zunächst Potenziale der natürlichen Verjüngung genutzt werden. Die natürlich vorhandene Waldverjüngung kann dann um gezielte Pflanzungen ergänzt werden. Dies kann zum Beispiel erforderlich sein, um auf ehemaligen Fichtenstandorten heimische Laubbäume zu fördern.

Die Pflanzungen sollen dabei in der Regel in Gruppen und nicht großflächig erfolgen. Zur Stabilisierung der Bestände und als Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt, insbesondere für Insekten, wird die Anlage von Waldrändern unter Verwendung heimischer Baum- und Straucharten empfohlen.

Details der Waldzustandserhebung 2020

  • Fichte: Bei der Fichte zeigt die Kronenverlichtung im Jahr 2020 den schlechtesten Wert seit Einführung der Waldzustandserhebung. Der mittlere Nadel-/Blattverlust steigt von 29,1 % auf 32,6 %. Die Fichte verfügt nur über ein flaches Wurzelsystem und steht seit drei Jahren unter permanentem Trockenstress. Ohne ausreichende Wasserversorgung hat sie keine Möglichkeit, sich dem Borkenkäfer durch verstärkte Harzbildung zu widersetzen. Der Schadholzanfall bei der Fichte liegt seit 2018 bei rund 31,5 Mio. Kubikmetern (Stand: November 2020).



  • Buche: Auch der Zustand der Buche hat sich im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert, ihr mittlerer Blattverlust stieg von 28,1 % auf 30,9 %. Die ausgeprägte Fruktifikation in diesem Jahr führt zu zusätzlichem Stress und trägt damit zur Verlichtung bei. Infolge der Trockenheit kommt es vor allem in Altbeständen, zunehmend aber auch in mittelalten Beständen zum Absterben von Bäumen. Der Schadholzanfall liegt bei der Buche seit 2018 bei rund 850.000 Kubikmetern (Stand: November 2020).



  • Eiche: Die Eiche konnte sich in diesem Jahr leicht erholen. Der mittlere Blattverlust ging von 32,6 % auf 29,0 % zurück. Mit ihrem tief reichenden Wurzelsystem erschließt sie sich in tieferen Bodenschichten gespeichertes Wasser. Dadurch kann sie den Belastungen durch Dürre und Hitze besser begegnen als andere Baumarten. Die Fruchtbildung der Eiche war stark ausgeprägt, teilweise haben die Bäume die Eicheln aber in Folge von Wasserstress vorzeitig abgeworfen.



  • Kiefer: Ihr mittlerer Nadel-/Blattverlust sank zwar leicht von 24,4 % auf 23,7 %, gleichzeitig zeigte sich in der Klasse der deutlich verlichteten Bäumen der höchste Wert seit Beginn der Waldzustandserhebung (34 %). Die Kiefer gilt als verhältnismäßig unempfindlich gegen Trockenheit. Die mittlerweile seit drei Jahren anhaltende Dürre bringt aber auch die Kiefer auf einigen Standorten an ihre Grenzen und führt zu erhöhtem Nadel-/Blattverlust und punktuell zu absterbenden Bäumen.

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