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Waldzustandsbericht

Wälder in NRW weiterhin stark geschädigt

NRW-Umweltministerin Heinen-Esser hat den neuen Landeswaldbericht veröffentlicht. Der Klimawandel macht den Bäumen weiter schwer zu schaffen, auch wenn der Regen 2021 für etwas Entspannung gesorgt hat

Lesezeit: 3 Minuten

Nach drei Jahren Hitze und extremer Dürre hat sich der Wald in diesem Jahr ganz leicht erholen können. Dennoch ist es um die Vitalität der Waldbäume weiterhin nicht gut bestellt. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Waldzustandsbericht 2021 für Nordrhein-Westfalen, den Umweltministerin Ursula Heinen-Esser am Montag in Düsseldorf vorgestellt hat.

"Die Trockenheit der zurückliegenden Jahre, der Borkenkäferbefall, die Belastung der Böden durch Schadstoffe, allen voran die Folgen des Klimawandel machen dem Wald nach wie vor schwer zu schaffen", sagte die Ministerin auf dem Podium der Landespressekonferenz. "Die Waldzukunft ist auch unsere Zukunft. Daher müssen wir alles daransetzen, dass der Wald seine Abwehrkräfte gegen negative Klimafolgen stärken kann."

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Die diesjährige Wachstumsperiode verlief im Vergleich zu den Vorjahren im Mittel in Nordrhein-Westfalen hitzestressfrei. In der Folge hat sich der Zustand des Waldes im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. So ist der Anteil der Bäume mit deutlicher Kronenverlichtung auf 40 % gesunken (2020: 44 %), 32 % zeigen eine schwache Verlichtung (2020: 33 %), der Anteil der nicht verlichteten Bäume stieg auf 28 % (2020: 23 %). Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass durch Trockenheit und Borkenkäfer-Befall bereits abgestorbene Bäume keine Berücksichtigung in der jährlichen Erhebung finden.

Zustand der Buche verbessert, Sorgenkind Fichte

Deutlich verbessert hat sich der Zustand der Buche, Eiche und Fichte verschlechtern sich leicht, die Kiefer stagniert. Bei der Eiche haben sich im laufenden Jahr nur sehr wenige Früchte ausgebildet. Die Fichte konnte sich trotz häufiger und ergiebiger Niederschläge in nicht erholen, sie hat 2021 kaum Zapfen gebildet. Der mittlere Nadelverlust steigt seit 2017 ohne Unterbrechung. Die Kiefer weist von den Hauptbaumarten die geringsten Anteile deutlich verlichteter Bäume auf.

Im Vergleich zu den Jahren zuvor führte die kühlere Frühjahrswitterung dazu, dass in diesem Jahr die Borkenkäferarten Buchdrucker und Kupferstecher relativ spät ihre Winterquartiere verlassen haben, um in den stehenden, gesunden Fichten neue Bruten anzulegen. Dennoch konnten viele Borkenkäfer insbesondere im Boden überleben und dieses Jahr vor allem im Mai/Juni vitale Fichtenbestände befallen.

Während die Bodenwasserspeicher in den oberen 1,5 Metern Bodentiefe wieder zunehmend gut gefüllt sind, steht in den tieferen Bodenschichten aufgrund der extremen Witterungssituationen der Vorjahre für die Grundwasserneubildung jedoch weiterhin zu wenig Wasser zur Verfügung.

Die Landesregierung unterstützt den privaten und kommunalen Waldbesitz bei der Bewältigung der Waldschäden und der Wiederbewaldung durch fachliche Beratung und umfangreiche finanzielle Hilfen. Im Rahmen der Förderrichtlinie Extremwetterfolgen wurden in diesem Jahr 66,6 Mio. € bereitgestellt, insgesamt wurden im Jahr 2021 (Stand 10. Dezember 2021) bisher 4.596 Förderanträge eingereicht, davon wurden bereits 4.014 bewilligt.

10 % der Waldfläche durch Dürre und Käfer geschädigt

Auf etwa 10 % der Waldfläche sind die Bestände - nachhaltig durch Dürre, Borkenkäfer und Stürme geschädigt - vollständig zusammengebrochen. Hierbei sind fast ausschließlich Fichtenbestände betroffen. Nach aktuellen Erhebungen sind circa 8,8 Mio. Festmeter Schadholz (seit 2018 insgesamt circa 40 Mio. Festmeter) angefallen.

Die gesamte Schadfläche seit 2018 komplett ausgefallener Fichtenbestände umfasst circa 113.000 ha. Es wird abgeschätzt, dass davon die Wiederbewaldungsfläche aktuell circa 90.000 ha ausmacht (circa 10 % der Waldfläche in Nordrhein-Westfalen), da sich auf der restlichen Fläche natürliche Waldverjüngung eingestellt hat. Zum Vergleich: Der Orkan Kyrill im Jahr 2007 verursachte in Nordrhein-Westfalen circa 16 Mio. Festmeter Schadholz und eine Schadfläche von 50.000 ha.

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