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topplus Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft

Wald in Frauenhänden: Gut 40 % der Waldbesitzenden in Bayern sind weiblich

Aktuell endete das Projekt „Fem4Forest – Wald in Frauenhänden“ nach zweieinhalb Jahren. Es sollte Fragen nach der Motivation und den Vorstellungen von Waldbesitzerinnen auf den Gund gehen.

Lesezeit: 3 Minuten

In Bayern verteilt sich der Privatwaldbesitz auf ca. 700 000 Bürgerinnen und Bürger. Gut 40% davon sind Frauen. Was sind die Motive und Interessen der Waldbesitzerinnen, welche Ziele verfolgen sie mit ihrem Wald und was brauchen sie, um ihre Vorstellungen umzusetzen. Diesen und weiteren Fragen widmete sich das Interreg Projekt „Fem4Forest – Wald in Frauenhänden“, das jetzt nach einer zweieinhalbjährigen Laufzeit endet.

Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) führte hierzu im Rahmen eines länderübergreifenden Projektes eine Umfrage bei Waldbesitzerinnen durch. Auch Frauen, die im Forstbereich tätig sind, wurden befragt. Insgesamt nahmen 880 Frauen aus 10 Partnerländern an der Umfrage teil.

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Familientradition und Heimatverbundenheit

Die Fragen zu Motiven, Einschätzungen, Interessen und Bedürfnissen im Zusammenhang mit Wald und Waldbewirtschaftung ergaben interessante Ergebnisse:

Familientraditionen und Heimatverbundenheit sind für Waldbesitzerinnen in Bayern besonders wichtige Motive. Im Ländervergleich setzen die bayerischen Waldbesitzerinnen bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder besonders stark auf Netzwerke und gute Fachinformationen. Außerdem sind neben Familienangehörigen und Amtsförsterinnen und Amtsförstern auch die Waldbesitzervereinigungen ein wesentlicher Ansprechpartner für die bayerischen Waldbesitzerinnen.

Kaum Führungspositionen inne

Waldbewirtschaftung ist für Frauen nicht nur ein generationenübergreifendes, sondern vor allem ein Gemeinschaftsprojekt. Auffällig ist allerdings, dass in den über 130 bayerischen Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen noch kaum Frauen Führungspositionen innehaben.

An dem Projekt „Fem4Forest“ waren neben Bayern auch neun weitere Länder des Donauraums beteiligt: Slowenien, Österreich, Tschechien, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Ukraine, sowie Bosnien und Herzegowina. Übergeordnetes Ziel des Projektes war es, Frauen in dem von Männern geprägten Forstbereich besser sichtbar zu machen und darin zu unterstützen, sich verstärkt einzubringen. In Bayern galt dabei das Augenmerk sowohl Waldbesitzerinnen, als auch Försterinnen und dem weiblichen Nachwuchs in den Forst-Studiengängen.

Neues Merkblatt erschienen

Das neu erschienene LWF Merkblatt „Waldbesitzerinnen in Bayern“ führt zentrale Untersuchungsergebnisse des Projektes zusammen. „Damit informiert die LWF über die Motive und Interessen von Waldbesitzerinnen und liefert Anregungen, wie sie erreicht und für die Waldbewirtschaftung aktiviert werden können“, betont Frau Dr. Kathrin Böhling, Projektbearbeiterin der Abteilung „Waldbesitz, Beratung, Forstpolitik (LWF)“ und Autorin des Merkblattes.

In das Merkblatt flossen auch die Erfahrungen aus mehreren “Pilotaktionen“ an Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) ein: Das AELF Cham hat bereits im September 2021 begonnen, einmal im Monat Waldbegänge für Frauen anzubieten, im Landkreis Kelheim (AELF Abensberg-Landshut) wurden im Mai 2022 die Regionalen Waldaktionstage für Frauen ins Leben gerufen und im September diesen Jahres hat das AELF Rosenheim erstmalig einen Informationstag für Waldbesitzerinnen durchgeführt.

Das neue LWF Merkblatt „Waldbesitzerinnen in Bayern“ findet sich unter: www.lwf.bayern.de/fem4forest

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