„Mein Mann Stephan weiß, wann die Kälber geboren werden. Ich, wann die Gäste anreisen“, antwortet Martina Warnken (47) auf die Frage nach der Aufgabenverteilung und schmunzelt.
Schnell fügt die dreifache Mutter hinzu, der Tourismus sei eine Aufgabe für die ganze Familie. Sie ist froh, in den vergangenen 20 Jahren immer wieder in diesen Betriebszweig investiert zu haben: Heuboden und Kuhstall wurden saniert; ein Vierparteienhaus kam neu hinzu. „Der Gästebetrieb ist eine relativ sichere Einkommensquelle. Zumal wir den Preis selbst bestimmen können.“
Ponys reiten, beim Füttern helfen, mit dem Roller durch die Gegend sausen: Das Urlaubsangebot des Huxfeld-Hofes richtet sich vor allem an Familien mit Kindern. Diese finden Platz in acht Vier-Sterne-Ferienwohnungen. Martina Warnken, die von drei Mitarbeitern unterstützt wird, weiß: „Wenn man in den Urlaub fährt, möchte man es besonders schön haben.“
Wohntrend Tiny House
Weitere Zielgruppen erschließen und die Saison verlängern – das hatte sich die Vorsitzende von LandTouristik Niedersachsen e. V. im letzten Jahr vorgenommen. Die Idee: Zwei Tiny Houses, Minihäuser, aufstellen und dadurch etwa Pärchen, Naturliebhaber und Fahrradfahrer auf den Hof locken. „Das klappt gut“, sagt die Betriebsleiterin, die Anfragen und Buchungen größtenteils über ihre Homepage und eine Software abwickelt. „Jetzt kommen auch Alleinreisende zu uns.“
Und noch etwas anderes soll „neue“ Gäste bringen: das Projekt „AusZeitHöfe“, das heißt die Zusammenarbeit von Ferienhofbetreibern und Akteuren aus den Bereichen Gesundheit und Prävention. „Meine Nachbarin hat ein Kosmetikstudio. Gemeinsam bieten wir Mädelswochenenden mit Schminkkurs an“, erzählt Martina Warnken. Obwohl es in der Saison „unheimlich schwierig“ ist, will sie außerdem wieder mehr auf Facebook, Instagram und YouTube werben.