Nach innen und außen stark, so erlebt Christoph Gerd-Holling die Arbeit im Kreisverband Warendorf.
Landwirte mit Menschen außerhalb der Landwirtschaft zu vernetzen, dass ist unser größtes Anliegen“, sagt Christoph Gerd-Holling, der seit 15 Jahren Vorsitzender des Ortsvereins in Alverskirchen (Nordrhein-Westfalen) ist sowie im Kreisvorstand von Warendorf mitwirkt. So besuchten 2020 Landschaftsökologie-Studenten aus Münster im Rahmen einer Exkursion erstmals landwirtschaftliche Höfe in Alverskirchen. Nach dem Termin riefen sie den Arbeitskreis „Praktische Landwirtschaft“ ins Leben, um strittige Themen wie beispielsweise „Artenschutz“ mit den Bauern zu diskutieren. Auch die ganz Kleinen bringen die Alverskirchener Bauern früh mit der Landwirtschaft in Kontakt. Zum Tag der Milch lädt der Ortsverein jährlich Grundschüler auf einen Milchviehbetrieb ein. Auch bei Gerd-Holling waren sie schon, der 120 Milchkühe plus Nachzucht hält.
Neben der Vernetzung nach außen ist dem 44-jährigen gerade bei den aktuellen Protesten auch der Zusammenhalt unter den Landwirten wichtig. Er kann den Frust der Bauern über die aktuelle Situation verstehen und freut sich über die mediale Aufmerksamkeit, die die Proteste bringen. Die Kritik am Bauernverband versteht er allerdings nur bedingt. Bei der Arbeit im Kreisvorstand erlebt er konstruktive Arbeit: „Jeder soll seine Meinung sagen und es dürfen auch mal die Fetzen fliegen. Aber am Ende des Tages sprechen wir nach innen und außen mit einer Stimme“, erklärt er. Und die Alverskirchener Ortslandwirte lassen Taten sprechen. So unterstützen sie sich z.B. gegenseitig beim Blühstreifen säen. „Ein Landwirt baut seine Sämaschine dafür um und sät alle Blühstreifen in der Umgebung“, erklärt der Ortsvorsitzende. Zufrieden ist er auch mit dem Anteil erfahrener sowie junger Bauern im Ortsverein. Selbst ist er das beste Beispiel, da er mit 29 Vorsitzender wurde.
Maike Schulze Harling