Eine Kuhgeburt ist für Milchbauern nichts Ungewöhnliches – für die Facebook-Community dagegen schon. Am 11. September hat Radio Bremen ein Video gepostet, auf dem eine Kuhgeburt zu sehen ist. Zehn Tage später sind der kleine Bulle und seine Mutter weltberühmt: MEhr als 25 Mio. Millionen Menschen haben sich das Video inzwischen angesehen. Offenbar hat sich das Video zunächst in Tierschützerkreisen verbreitet, ihre Kommentare: "Das nächste Opfer der Milch- und Fleischkonsumenten", die Geburt mit Zange sei "Tierquälerei" und man solle die Kuh einfach in Ruhe gebären lassen. Auch wird die Frage aufgeworfen, was nun mit dem kleinen Bullen passiert?
Doch dann mischen sich Landwirte in die Diskussion ein und loben das Geschick der Bäuerin. Eine Frau, die angibt, Hebamme zu sein, schreibt: "Sehr schön gemachte Geburt! Schonend für Kuh und Kalb."
Kurze Zeit später überschreitet das Video die deutschen Grenzen. Erst kommen Kommentare aus dem türkisch-arabischen Raum, dann aus Indien und Indonesien. Nach drei Tagen macht das Video in Brasilien die Runde und schließlich tauchen auch chinesische Kommentatoren auf. Ein Zahnarzt aus Mexiko fragt, wo er so eine Geburtszange kaufen kann. Ein Facebook-Nutzer aus Pakistan schickt Fotos von Kühen.
Die Online-Redaktion von Radio Bremen ist völlig verdattert über so viel Popularität: Die Abonnentenzahl der Seite hat sich quasi über Nacht verdoppelt.