In Deutschland leben nach den neuesten Daten des Bundesamtes für Naturschutz BfN und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) inzwischen 46 Rudel, 15 Paare und vier sesshafte Einzeltiere. Das entspricht 120 bis 130 erwachsenen Wölfen.
Die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BfN), Beate Jessel, sprach von einer deutlichen Steigerung. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 110 erwachsene Wölfe und 31 Rudel. Für Jessel eine "Erfolgsgeschichte des Naturschutzes". Potenziell sei ganz Deutschland Wolfserwartungsland, erklärte sie weiter. Rechnerisch könnten maximal 440 Wolfsrudel Platz finden. "Ich glaube aber nicht, dass wir das jemals erreichen werden", sagte Jessel.
Denn trotz der positiven Entwicklung der streng geschützten Tiere sprechen Experten noch von einer "ungünstigen Erhaltungssituation". Es lauern viele Gefahren: Größter Feind sei nach wie vor der Mensch, so Jessel. Nur 14 der 147 Wölfe, die seit 2000 in Deutschland tot aufgefunden wurden, seien nachweislich eines natürlichen Todes gestorben. Der Großteil wurde überfahren, einige andere erschossen. Erst kürzlich wurde in Brandenburg zum wiederholten Mal ein toter Wolf mit abgetrenntem Kopf gefunden.
Für von Wölfen getötete Nutztiere wurden nach BfN-Angaben 2015 knapp 108.000 Euro Ausgleichszahlungen geleistet.