Ziel der hessischen Landesregierung ist nach den Worten von Agrarministerin Priska Hinz eine multifunktionale Landwirtschaft, die weiterhin bäuerlich, verbrauchernah und wettbewerbsfähig ausgerichtet ist und umweltschonend produziert.
„Deshalb ist auch der ökologische Landbau ein wichtiger Bestandteil der hessischen Agrarpolitik, da er zum einen eine besonders umweltfreundliche Form der Landbewirtschaftung darstellt, und zum anderen die Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln das regionale Angebot noch deutlich übersteigt“, erklärte die Grünen-Politikerin am vergangenen Freitag bei der Eröffnung der Kartoffelsaison 2014 auf der Hessischen Staatsdomäne Hofgut Marienborn.
Laut Hinz ist Deutschland zwar der größte Biokartoffelanbauer in der Europäischen Union, aber der Importanteil liege bei mehr als 30 %. Der gesamte Kartoffelanbau sei in Hessen mit etwa 4 300 ha in den vergangenen Jahren zunehmend zu einer „Kultur der Spezialisten“ geworden, sagte die Ministerin. Beim Biokartoffelanbau mit 320 ha im Land werde dies umso mehr deutlich. Ziel der Landesregierung sei es, ein größeres Bioangebot aus regionaler Erzeugung zu erreichen.
Hinz sicherte diesbezüglichen Bemühungen Unterstützung zu, so weit dies ihr möglich sei. Gleichzeitig forderte die Bündnisgrüne private Initiativen und Investitionen der ökologischen Lebensmittelwirtschaft.
Nach Darstellung des Aufsichtsratsvorsitzenden der Marketinggesellschaft „Gutes aus Hessen“ (MGH), Johann Ferber, waren die ersten Frühkartoffeln gut am Markt zu platzieren. Grund dafür sei der frühere Rodebeginn gegenüber anderen Jahren. Nun drängten jedoch die Importe etwa aus Ägypten, Israel, Portugal und Spanien auf den Markt und setzten den Preis sowohl für biologisch als auch konventionell angebaute Knollen unter Druck. Um zumindest in einem gewissen Maß dieser Entwicklung entgegenzusteuern, ist es aus Ferbers Sicht wichtig, dass sowohl die ökologische als auch die konventionelle Landwirtschaft noch stärker als bisher mit der regionalen Herkunft werben.