Chinas Wirtschaft wächst längst insgesamt nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren; nun könnte auch der Handel mit Agrarerzeugnissen an Schwung verlieren. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, rechnen Experten der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften für 2014 mit einem Anstieg des gesamten Außenhandelsvolumens um weniger als 5 % auf rund 200 Mrd $ (145 Mrd Euro); im vergangenen Jahr hatte der aggregierte Wert der Ex- und Importe noch um 6,3 % zugelegt.
Für die Verlangsamung des Warenaustausches machen die Analysten einerseits die größeren eigenen Produktionskapazitäten, andererseits aber auch die weniger expansive Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen verantwortlich. Dies könnte vor allem bei den Agrarimporten, die rund zwei Drittel des wertmäßigen Agrarhandels ausmachen, zu geringeren Wachstumsraten als in früheren Jahren führen.
Der Studie zufolge dürfte sich die chinesische Getreideernte 2014 auf 610 Mio t belaufen und damit um 1,3 % höher als in der Vorsaison ausfallen. Die Produktion von Ölfrüchten soll auf 36 Mio t steigen, die Erzeugung von Zucker und Baumwolle dagegen abnehmen.
Der Anstieg der Wertschöpfung des landwirtschaftlichen Sektors in China könnte sich nach Einschätzung der Akademie-Experten ebenfalls verlangsamen. Nahm diese volkswirtschaftliche Größe im vergangenen Jahr gegenüber 2012 noch um mehr als 4 % auf rund 926 Mrd $ (670 Mrd Euro) zu, wird der Zuwachs 2014 voraussichtlich unter der Marke von 4 % bleiben.