Bundesagrarministerin Ilse Aigner hält sich in der Diskussion um die Agrarreform weiterhin mit konkreten Festlegungen zurück. Auf dem schleswig-holsteinischen Bauerntag vergangenen Freitag in Rendsburg bekräftigte die Ministerin zwar ihre grundsätzliche Zustimmung gegenüber einer stärkeren Ökologisierung der Direktzahlungen. Gleichzeitig vermied sie jedoch eine Bewertung einzelner Maßnahmen, wie sie im Rahmen des vorgesehenen Greenings der Ersten Säule erwogen werden.
Außer Frage stehe für sie allerdings, so Aigner, dass das Greening „nicht zu noch mehr Bürokratie führen darf“. Unter diesem Aspekt werde sie sich die Brüsseler Vorschläge genau anschauen. Die Ministerin wies zudem darauf hin, dass schon bislang Direktzahlungen nur dann ungekürzt gewährt werden, wenn die Landwirte umfangreiche Umweltanforderungen erfüllen. Vor diesem Hintergrund seien Maßnahmen wie „Grünlanderhalt“, „vielseitige Fruchtfolge“ oder „ökologische Ausgleichsflächen“ daraufhin zu prüfen, welcher Nutzen für die Natur und welche Belastungen für die Landwirte damit verbunden seien.
Aigner bezeichnete eine starke GAP als „Bestandteil einer verlässlichen und sozialen Agrarpolitik“. Sie werde daher in Brüssel für eine solide Finanzierung der EU-Agrarpolitik kämpfen. „Abrupte Änderungen bei der Finanzierung darf es nicht geben.“ Dies gelte auch und vor allem für die Entwicklung des ländlichen Raumes. Aigner: „Ob Ausgleichszahlungen für benachteiligte Gebiete oder Agrarumweltmaßnahmen - wir brauchen diese Mittel aus der Zweiten Säule, um eine nachhaltige Landwirtschaft und einen lebenswerten ländlichen Raum zu sichern.“
Aigner erwartet harte Verhandlungen in Brüssel. „Verlassen Sie sich darauf - ich werde für die Interessen der deutschen Landwirte und unserer Verbraucher kämpfen“, kündigte die CSU-Politikerin an. (AgE)