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ASP in Belgien weitet sich auf fünf Fälle aus und steigt weiter an

Die Afrikanische Schweinpest (ASP) ist in Belgien weiter auf dem Vormarsch. Das belgische föderale Agrarministerium bestätigte am Wochenende, dass drei weitere ASP-Virusinfektionen bei toten Wildschweinen nachgewiesen worden seien. Belgien reagiert mit drakonischen Maßnahmen: Fahr- und Jagdverbot auf 63.000 Hektar

Lesezeit: 4 Minuten

Die Afrikanische Schweinpest (ASP) ist in Belgien weiter auf dem Vormarsch. Das belgische föderale Agrarministerium bestätigte am Wochenende, dass drei weitere ASP-Virusinfektionen bei toten Wildschweinen nachgewiesen worden seien. Belgien reagiert mit drakonischen Maßnahmen: Der wallonische Landwirtschaftsminister René Collin verhängte ein absolutes Fahrverbot für eine 63.000 Hektar umfassende Risikozone in der belgischen Provinz Luxemburg. Auch alle Jagd- und Forstaktivitäten wurden bei Androhung von Strafen mit sofortiger Wirkung am Montag verboten.

 

Die EU-Seuchenexperten rechnen mit täglich weiter ansteigenden ASP-Fällen von bis zu 400 oder 500 Wildschweinen, die in nächsten Tagen und Wochen verenden werden. Über Szenarien zur Isolierung und Abgrenzung der infizierten Tiere in der Risikozone wollen sich die belgischen Verantwortlichen am morgigen Dienstag mit den französischen und luxemburgischen Land- und Forstwirtschaftsministern sowie Veterinärexperten austauschen.

 

Ist die Einzäunung der Risikozone ein probates Mittel zur Eindämmung?

Dann soll auch über eine mögliche Errichtung von Schutzzäunen und einer kontrollierten Einkesselung der Wildschweinpopulationen zwischen den dichten Mischwaldregionen und landwirtschaftlichen Flächen der luxemburgischen Provinz in der belgischen Wallonie entschieden werden.

 

Der wallonische Landwirtschaftsminister kam nicht mit leeren Händen am Montagmittag zur Unterredung ins Kommissionsgebäude Berlaymont. Er unterrichtete EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis über die mit sofortiger Wirkung beschlossenen Maßnahmen des für mindestens einem Monat verhängten Jagdverbots und aller forstlichen Arbeiten sowie eines Total-Verkehrsverbotes in einer 63.000 Hektar umfassenden Risikozone.

 

In dieser an die französischen und luxemburgischen Grenzen heranreichende Zone, die 14 Gemeinden der südlichen Provinz Luxemburg und 60 Schweinemastbetriebe umfasst, ist ab sofort nur noch Seuchenexperten und Sicherheitskräften der Zutritt erlaubt. Auch den in der Risiko-Zone befindlichen landwirtschaftlichen Betrieben ist eine Ausfahrt mit Fahrzeugen jedweder Art untersagt. Die wallonischen und föderalen Behörden wollen damit eine Verschleppung über kontaminierte Transport- und Arbeitsgeräte unterbinden.

 

Ducarme setzt Thema ASP auf Tagesordnung der EU-Agrarminister in Wien

An der Krisensitzung in der EU-Kommission nahmen ebenso der föderale Agrarminister Denis Ducarme und der flämische Landwirtschaftsminister sowie Seuchenexperten der belgischen föderalen Lebensmittelsicherheitsbehörde (AFSCA) und EU-Experten teil.

 

In der EU-Hauptstadt ist klargeworden, dass ASP nicht länger ein isoliertes Problem der baltischen Staaten darstellt, sondern mit den aufgetretenen Fällen in Belgien nun mehr Westeuropa erreicht und zu einer gesamteuropäischen bedrohlichen Dimension angewachsen ist.

 

Bisher gibt es nur Vermutungen, wie das für Menschen ungefährliche, aber für Wild- und Hausschweine tödlich wirkende Virus die rund 600 Kilometer Distanz von Polen und Tschechien genommen hat.

 

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Nachdem ASP vor viereinhalb Jahren das erste Mal in diesem Jahrhundert in Osteuropa, genauer gesagt in Litauen, nachgewiesen wurde, breitete sich das ASP-Virus seitdem langsam aber stetig in Richtung Westen aus. In allen baltischen Staaten, dazu Polen, Rumänien, Ungarn und Tschechien sind in den vergangenen Jahren und in 2018 Seuchenfälle bekannt geworden. Bis Ende August dieses Jahres wurden bisher 123.000 Keulungen von Wild- und Hausschweinen in diesen Ländern registriert.

 

Unter den Schweinemastbetrieben im Euregio-Raum herrscht Alarmstimmung

Im Euregio-Raum sind die belgischen, französischen und luxemburgischen Landwirte in höchster Alarmbereitschaft und müssen um eine Infektion in ihren Schweinmastbetrieben bangen. Ebenso für die deutschen Schweinehalter ist die Gefahr einer Kontamination riesig, Die bisher von belgischer Seite dokumentierten ASP-Fälle in der Provinz Luxemburg liegen Luftlinie kaum 60 Kilometer von der deutschen Grenze und hier vor allem in unmittelbarer Nachbarschaft von Nordrhein-Westfalen entfernt.

 

Belgiens föderaler Agrarminister Denis Ducarme kündigte an, dass das grassierende Thema ASP von belgischer Seite beim Informellen EU-Agrarministerrat in Wien am 24. und 25 September zu einem Schwerpunktthema der Aussprache unter den europäischen Kollegen auf die Tagesordnung gesetzt werde.

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