Um den Flächenverbrauch einzudämmen und die bauliche Entwicklung innerhalb der Ortschaften gleichzeitig voranzubringen, will das baden-württembergische Wirtschaftsministerium kommunale Flächenmanager anstellen.
Sie sollen Baulücken, Leerstände und andere innerörtliche Baupotenziale aufspüren, um mit den Eigentümern Kontakt aufzunehmen und sie möglichst an den Markt zu bringen. Dadurch soll ein Ausbluten der Ortskerne insbesondere im ländlichen Raum verhindert und die Ausweisung neuer Baugebiete am Ortsrand vermieden werden. Noch liegt der Flächenverbrauch in Baden-Württemberg mit 5 ha pro Tag fast beim Doppelten des Ziels der Landesregierung.
Besonders engagierte Kommunen haben laut dem Ministerium in der Vergangenheit große Erfolge erzielt. In Tübingen und Rottenburg sei es etwa gelungen, einige Neubaugebiete zu vermeiden, indem innerorts entwickelt wurde. In vielen anderen Orten hätten engagierte Bürgermeister und Bauämter Fördermittel des Landes genutzt, um Leerstände wieder einer Nutzung zuzuführen und Baulücken zu schließen.
Über Förderzusagen für kommunale Flächenmanager freuten sich im letzten Jahr Ammerbuch, Aalen, der Landkreis Böblingen, der Gemeindeverwaltungsverband Donaueschingen und die Städte Ulm und Ravensburg, in denen nun Flächenmanager aktiv sind. Weitere Städte kamen 2017 nach einer zweiten Ausschreibung dazu.
Eines der Hemmnisse für Innenentwicklung sind Schutzabstände zu Ställen, die teilweise seit vielen Jahren leer stehen. Ein Vorstoß des LNV, solche Abstandsgebote zeitlich zu befristen, wird derzeit im Rahmen der „Wohnraumallianz Baden-Württemberg“ des Wirtschaftsministeriums auf seine rechtliche Machbarkeit geprüft.
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