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BDM-Mitglieder stellen Bleser zur Rede

„Wir sprechen nicht von einer Milchkrise, sondern von einer Katastrophe. Die Bauern sterben wie die Fliegen an der Wand!“, stellte Heinrich Rauert, Kreisteamleiter des BDM in Cloppenburg, am 3. August bei einer Veranstaltung in Sulingen (Kreis Diepholz) klar.

Lesezeit: 3 Minuten

„Wir sprechen nicht von einer Milchkrise, sondern von einer Katastrophe. Die Bauern sterben wie die Fliegen an der Wand!“, stellte Heinrich Rauert, Kreisteamleiter des BDM in Cloppenburg, am 3. August bei einer Veranstaltung in Sulingen (Kreis Diepholz) klar. Zuvor hatte Agrar-Staatssekretär Peter Bleser über die Milchkrise referiert.


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50 Milchbauern mit ca. 20 Treckern hatten währenddessen vor dem Veranstaltungslokal auf ihre verzweifelte Situation nach über zwei Jahren Milchkrise hingewiesen. Nach einigen Diskussionen wurde die Runde für die Protestierenden geöffnet. Nach BDM-Angaben kam es zu heftigen, teils emotional geführten Diskussionen. Die Milchbauern schilderten dem CDU-Politiker die dramatische Lage auf den Höfen.


Immer wieder sprachen die Redner dabei die Milchmenge als Ursache des Problems an und forderten den Staatssekretär auf, hier mit mengenreduzierenden Maßnahmen das Problem der Übermenge anzupacken. Bleser verwies auf die Eigenverantwortung der Branche und die Möglichkeit, die Menge in Absprache zwischen Erzeugern und Molkereien zu regeln. Die Milcherzeuger versuchten daraufhin, ihm die besondere Situation im Kerngebiet des Deutschen Milchkontors DMK zu erklären, wo man wegen der fehlenden Möglichkeit zum Molkereiwechsel von  einem kompletten Marktversagen ausgehen müsse, berichtet der BDM weiter.



Bleser betonte immer wieder, die Zeit der Quote sei vorbei, und der Staat werde nicht mehr eingreifen. Von BDM-Landesteamleiterin Johanna Böse-Hartje musste er sich daran erinnern lassen, dass man ihm bereits mehrmals das BDM-Krisenkonzept und dessen Unterschied zu alten Milchquote erklärt habe. „Wollen Sie es nicht verstehen, oder können Sie es nicht verstehen?“ lautete ihre ironische Frage.

 

Der Staatssekretär bekannte sich sehr deutlich zur Förderung des Exports und stand zu den Aussagen des Abteilungsleiters Tholen aus dem ML, wonach „Strukturwandel und Ressourcenallokation“ nicht behindert werden sollten und deshalb das BDM-Krisenkonzept abgelehnt werde. Ebenfalls machte er sehr deutlich, dass auch die Aufhebung des Russlandembargos, die ja im Übrigen von Russland ausgehen müsste, nicht nennenswert zur Marktentlastung beitragen würde.

 

Der Hoffnung seines CDU-Parteifreundes Axel Knörig auf eine Mengenregelung durch eine Branchenorganisation erteilte Bleser ebenfalls eine Absage. Die Menge werde in Zukunft der Markt regeln.

 

Der AbL-Landesvorsitzende Ottmar Ilchmann, Milchbauer in Ostfriesland und BDM-Teammitglied, erinnerte Bleser an seine ganz besondere persönliche Verantwortung für die aktuelle Lage der Milchbauern, da er als langjähriger „Strippenzieher“ der CDU-Agrarpolitik mit dafür gesorgt habe, dass nach dem Auslaufen der Quotenregelung keinerlei Kriseninstrumente installiert worden seien.


Ilchmann machte zudem auf die Rolle aufmerksam, die auch der deutsche Bauernverband bei dieser Entscheidung gespielt habe, zuletzt noch beim Milchgipfel der landwirtschaftlichen Verbände auf Einladung von Bleser, wo der DBV als einziger von sechs anwesenden Verbänden sich gegen eine Rückführung der Milchmenge ausgesprochen hatte. Ohne koordinierte Mengenreduzierung, so Ilchmann, werde die Krise letztlich durch eine Reduzierung der Zahl der Betriebe enden.

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