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Belgische Bauern fordern Wildschweindezimierung

Der wallonische Agrarminister René Collin kündigte nach massiven Protesten der belgischen Bauern eine konsequente Bejagung der ausgeuferten Wildschwein-Populatiomen in den wallonischen Wäldern an. Am 30. Januar treffen sich die europäischen Jäger in Dortmund. Sie wollen eine Langzeit-Strategie gegen die Ausbreitung von ASP beraten.

Lesezeit: 3 Minuten

Walloniens Landwirte geben keine Ruhe und fordern eine vollständige Dezimierung der Wildschein-Population in der 63.000 Hektar umfassenden ASP-Risikozone in der belgischen Provinz Luxemburg. Bis Mitte Dezember wurde bei 499 von 594 aufgefundenen Wildschwein-Kadavern in der Wallonie das ASP-Virus der Afrikanischen Schweinepest festgestellt.

Dies bestätigte der wallonische Landwirtschaftsminister René Collin in einer Pressemitteilung. Ende November hatte das Landwirtschaftsministerium eine weitere Fläche von 28.000 Hektar in der Region zur Sicherheitszone erklärt.

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Nach dem Keulen von 4.000 Hausschweinen in Mastbetrieben, die sich in der Risikozone befanden, fordern die wallonischen Bauern nun mehr eine konsequente Bejagung, um die Wildschweinpopulation auf Null zu bringen und in den gesamten wallonischen Wäldern den Bestand um 85 Prozent zu reduzieren.

Belgische Schweinemäster existentiell vom Preisverfall betroffen

"Die Afrikanische Schweinepest ist ohne Zweifel eine Folge der Überpopulation von Wildschweinen und es bedarf daher einer drastischen Dezimierung", erklärte der Präsident der Föderation der wallonischen Landwirte (FWA), Joseph Ponthier.

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, hatte der FWA-Präsident vor dem Amtssitz des wallonischen Landwirtschaftsministers Collin in Namur Hunderte von Bauern zur Protestaktion mobilisiert. Die belgischen Schweinezüchter seien existenziell vom Schweinepreis-Verfall betroffen. "Der Schweinepreis ist drastisch gefallen", sagte Ponthier. Vor der Keulungsaktion von 4.000 Hausschweinen in der Wallonie sei der Kilopreis von vorher 1,10 bis 1,15 Euro auf nur noch 86 Cent pro Kilo inzwischen gefallen", erklärte Ponthier.

Bei einem von der EU Kommission einberufenen ASP-Ministertreffen rief EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis am 19. Dezember die Mitgliedstaten dazu auf, dass die Forstverwaltungen, die Jäger und Veterinärorganisationen stärker zusammen arbeiten und gemeinsam die Wildschwein-Populationen in den betroffenen Mitgliedstaaten reduzieren.

"ASP stellt ein erhebliches Risiko für einen wichtigen landwirtschaftlichen Sektor und die Umwelt dar", erklärte Andriukaitis. Die Wildschweinpopulationen hätten sich in einzelnen Regionen in unkontrollierter Weise entwickelt. Daher bedürfe es einer Langzeit-Strategie beim Management der Wildschwein-Populationen in der EU.

Europäische Jäger beraten Ende Januar in Dortmund über Langzeit-Strategie

René Collin kündigte für die wallonische Region an, dass in den Monaten Januar und Februar im neuen Jahr jeweils dreitägige kollektive Jagden in den ASP-Betroffenen Gebieten von allen Jadgschein-Besitzern durchgeführt werden sollen. Das Gebiet mit den infizierten Wildschweinen, in dem die Jagd und jegliche andere Aktivität verboten sind, wurde um über 2.000 Hektar ausgedehnt. Das Betreten der betroffenen wallonischen Wälder bleibt weiterhin bis zum 15. Januar 2019 verboten.

In Zusammenarbeit mit der EU-Komission veranstaltet die Europäische Jagd- und Schutzgemeinschaft (FACE) in Dortmund Ende Januar eine Tagung zum Thema ASP und Management der Wildschwein-Populationen in Europa.

Aeikens: "Das größte Risiko bei der ASP-Einschleppung ist der Faktor Mensch"

Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens erklärte in einer BMEL-Pressemitteilung: "Die Zusammenarbeit mit den Jägern ist von großer Bedeutung, weil ihnen im Bereich des Managements der Schwarzwildpopulation eine besondere Verantwortung zukommt".

Wichtig sei auch die Aufklärung. Vor allem saisonale Arbeitskräfte und Kraftfahrer im Grenzverkehr müssten sensibilisiert werden. Das größte Risiko bei der Einschleppung der ASP sei der Faktor Mensch. Das BMEL habe umfangreiche Maßnahmen ergriffen, so Aeikens, um die Öffentlichkeit umfassend zu informieren und der ASP präventiv entgegenzuwirken."

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