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BfN-Präsidentin fordert mehr Beratung und Geld für Naturschutzleistungen

Mehr Mittel für wirksame Naturschutzleistungen und eine professionelle gesamtbetriebliche Naturschutzberatung für Landwirte hat Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), am Montag beim Grünlandkolloquium in Oberelsbach (Kreis Rhön-Grabfeld) gefordert.

Lesezeit: 3 Minuten

Mehr Mittel für wirksame Naturschutzleistungen und eine professionelle gesamtbetriebliche Naturschutzberatung für Landwirte hat Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), am Montag beim Grünlandkolloquium in Oberelsbach (Kreis Rhön-Grabfeld) gefordert.


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Um den Rückgang der Biodiversität tatsächlich aufzuhalten, müssten die zur Verfügung stehenden Mittel in deutlich größerem Umfang für Naturschutzleistungen der Landwirte eingesetzt werden. Mit sogenannten „dunkelgrünen Maßnahmen“ könnten vor allem Maßnahmen für die Biodiversität gefördert werden, wie beispielsweise die extensive Nutzung von besonders artenreichem Grünland oder das Anlegen von Saumstreifen später gemähter Grünlandflächen, so Jessel.


„Darüber hinaus muss die Teilnahme an Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen (AUKM) für die Landwirtschaft attraktiver werden“, sagte die BfN-Präsidentin weiter. Dies müsse über eine langfristige Verlässlichkeit sowie angemessene Prämien erreicht werden. „Auch der gesamtbetrieblichen Naturschutzberatung für Landwirte muss mehr Bedeutung zugemessen werden“, forderte Prof. Jessel. Damit ließen sich nicht nur die ökologische Wirksamkeit der Maßnahmen steigern, sondern auch größere Transparenz und damit Akzeptanz erreichen.


Die BfN-Präsidentin begrüßte in diesem Zusammenhang eine Klarstellung der EU-Kommission, nach der Flächen, auf denen AUKM stattfinden, nach Ablauf der Verpflichtungsdauer wieder in den Ausgangszustand gebracht werden dürfen und daher zum Beispiel auch entsprechende Ackerflächen ihren Ackerstatus behalten und ohne eine verpflichtende Genehmigung nach Ablauf der Agrarumweltmaßnahme weiter als Acker genutzt werden können.


Gegenteilige Befürchtungen, wie sie zuletzt auch vom Deutschen Bauernverband (DBV) geäußert wurden, seien damit unbegründet und Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen würden weiterhin Vertrauensschutz genießen. Laut Jessel ist der erfolgreiche Weg des kooperativen Naturschutzes weiterhin weit offen. „Es ist gut, dass die EU-Kommission noch einmal deutlich gemacht hat, dass Landwirte, die an Agrarumweltmaßnahmen teilnehmen, keine Nachteile befürchten müssen. Dies würde auch dem Ziel der EU, die GAP ökologischer zu machen, entgegenstehen“, stellte sie klar.


Als besonders besorgniserregend wertet Jessel aber die Tatsache, dass der Anteil des Grünlands an der landwirtschaftlichen Fläche seit 2003 um rund fünf Prozent gesunken ist. Entscheidende Faktoren für die Umwandlung in Ackerflächen und damit für den wachsenden Druck auf das verbleibende Grünland seien die Förderpolitik bei den erneuerbaren Energien im Bereich der Biomasse (Energiewende) gewesen sowie die anhaltende Intensivierung der Milchproduktion, die mit dem Wegfallen der Milchquote in Teilen sogar noch zunehmen dürfte.


Die Lage für das Grünland und in der Folge auch für die Artenvielfalt werde somit immer prekärer. Dass beim Grünland dabei nicht nur quantitativ, d.h. in der Fläche, sondern auch in der Qualität gravierende Verschlechterungen zu verzeichnen sind,  zeigt ihrer Ansicht nach unter anderem der so genannte High Nature Value Farmland-Indikator. Die Daten belegten, dass das Grünland mit hohem Naturwert alleine zwischen 2009 und 2013 um 7,4 Prozent abgenommen hat, obwohl auf mehr als einem Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen Agrarumweltmaßnahmen gefördert wurden. „Diese Entwicklung ist aus Sicht des Naturschutzes dramatisch“, sagte Prof. Jessel. „Umso wichtiger ist es, das Instrument der Agrarumweltförderung im Sinne eines tatsächlich wirksamen Schutzes des Grünlands und seiner typischen Biodiversität auszugestalten und zu stärken.“

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