Mitte Januar startet in Berlin die Grüne Woche. Wie jedes Jahr nutzen dies kritische Verbände, um mit Negativpresse die Landwirtschaft in Misskredit zu bringen. An diesem Donnerstag will sich der BUND medienwirksam zu Wort melden. Zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung will der Verein einen so genannten "Bodenatlas" vorstellen.
Darin behaupten die Autoren, kein anderer Kontinent sei für seinen Konsum mehr auf fremdes Land angewiesen als Europa. Der „Landfußabdruck“ der EU betrage pro Jahr gut 640 Millionen Hektar - anderthalbmal so viel wie die Fläche aller 28 Mitgliedsstaaten, zitiert der ORF daraus. Allein für den Fleischkonsum in der EU würden demnach in Lateinamerika Futtermittel auf einer Ackerfläche angebaut, die so groß wie England sei. Jeder EU-Bürger, an der Spitze die Deutschen, nutze im Jahr im Schnitt 1,3 Hektar Land, sechsmal so viel wie ein Einwohner in Bangladesch.
Das verbrauchte Land liege oft in Staaten wie der Mongolei, in denen die eigene Bevölkerung nicht ausreichend mit Grundnahrungsmitteln versorgt sei. Das Magazin zitierte den BUND-Vorsitzenden Hubert Weiger mit den Worten: „Die Bundesregierung muss der Landnahme endlich Grenzen setzen.“
Der BUND schreibt dazu in einer Ankündigung: "Preisexplosionen und Spekulationen mit Grund und Land, zunehmende Bodenverluste durch Erosion und Versiegelung, die Auswirkungen der internationalen Agrarindustrie für Produktion und Ernährung weltweit, die Problematiken des virtuellen Imports von Ackerflächen oder von Landverteilungsfragen: In bewährter Tradition der Fleischatlanten bietet der Bodenatlas 2015 in zahlreichen Grafiken und Textbeiträgen einen aktuellen Einblick in den Zustand und die Gefährdung der Böden, von denen wir leben."