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topplus Crispr/Cas & Co.

Keine Gentechnik: Durchbruch in Brüssel für Neue Züchtungstechniken?

Laut einem durchgestochenen Verordnungsentwurf will die EU-Kommission Techniken wie Crispr/Cas nicht mehr als Gentechnik einstufen, wenn die Ergebnisse auch konventionell erzielt werden könnten.

Lesezeit: 2 Minuten

Nach langen Jahren, in denen Brüssel sich gegen eine Neueinstufung der Neuen Züchtungstechnologien als nicht GVO gesperrt hatte, scheint nun Paradigmenwechsel vor der Tür zu stehen. Eine Entscheidung stand für den Juli an, nun wurden erste Details bekannt.

Crispr/Cas soll wie konventionelle Zucht behandelt werden

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Der dpa liegt eigenen Angaben zufolge ein Verordnungsentwurf der EU-Kommission vor, in dem bestimmte gentechnisch veränderte Pflanzen von den strengen EU-Gentechnikregeln ausgenommen werden sollen. Davon betroffen wären etwa Pflanzen, die durch die Genschere Crispr/Cas geschaffen wurden, wenn eine solche Sorte auch durch herkömmliche Züchtungsmethoden wie Kreuzung oder Auslese entstanden sein könnten.

Wie die dpa berichtet, würden solche Züchtungen unter die sogenannte Kategorie 1 der durch Neue Züchtungstechniken gezüchteten Pflanzen fallen. Für die Bio-Landwirtschaft gelten die strengen Gentechnikregeln dem Vorhaben zufolge weiterhin. In Artikel 8 des Entwurfs heißt es: Die Mitgliedstaaten dürften die absichtliche Freisetzung oder das Inverkehrbringen von durch Neue Züchtungstechniken entstandene Pflanzen des Typs 1 nicht durch Anforderungen verbieten oder einschränken.

Bär: Frontalangriff auf die europäische Landwirtschaft

Der Grünen-Bundestagabgeordnete Karl Bär sieht darin einen „Frontalangriff“ auf das Modell der europäischen Landwirtschaft. „Pflanzen mit bis zu 20 gentechnischen Veränderungen sollen als gleichwertig mit konventionell gezüchteten Pflanzen gelten», erklärte der gelernte Agrarökonom gegenüber „eu-info.de“. Darunter seien auch Veränderungen, die weit über das Potenzial der klassischen Züchtungen hinaus gingen. Lebensmittel aus diesen Pflanzen würden ungekennzeichnet auf dem Teller von Verbraucherinnen und Verbrauchern landen. Der Vorschlag wäre das Ende der ökologischen Landwirtschaft, warnt Bär. Diese müsste sich mit immer mehr Aufwand vor Kontamination etwa durch von Wind verwehten Samen schützen.

AbL befürchtet Aus für gentechnikfreien Ackerbau

Auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ist aus den gleichen Gründen empört. Laut AbL- Gentechnik-Expertin Annemarie Volling wäre die nahezu vollständige Deregulierung „neuer Gentechnik-Pflanzen“ das Aus der gentechnikfreien konventionellen und ökologischen Landwirtschaft. Komme der Vorschlag durch, würde das Recht auf gentechnik-freie Erzeugung und das in der EU geltende Vorsorgeprinzip ausgehebelt.

Volling befürchtet zudem eine Patentierungswelle für die neuen Sorten, was den Wettbewerb für kleine und mittlere Züchterhäuser drastisch verschärfen würde, auch weil damit der Zugang zu Zuchtressourcen stark eingeschränkt wäre.

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