Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus Agrarpolitiker im Bundestag

Bundestagswahl: Scholz SPD gewinnt und die Agrarpolitik muss sich sortieren

Nach einer langen Wahlnacht ist klar, die SPD hat die Bundestagswahl knapp gewonnen. Die Agrarpolitik muss sich sortieren. Eine erste Übersicht über das agrarpolitische Personal im neuen Bundestag.

Lesezeit: 6 Minuten

Die SPD hat die Bundestagswahl knapp gewonnen. Nach Angaben des Bundeswahlleiters wurden die Sozialdemokraten mit Olaf Scholz am Sonntag mit 25,7 % stärkste Partei. Die CDU/CSU kommt am Ende auf 24,1 %. Die Grünen erzielen 14,8 % der Stimmen und erringen damit Platz 3. Danach folgt die FDP mit 11,5 %. Die AfD landet mit 10,3 % auf dem fünften Platz. Die Linke rutscht auf 4,9 % ab, schafft aber trotz des Verfehlens der 5%-Hürde den Einzug in den Bundestag, weil sie drei Direktmandate in Berlin und Leipzig erhält.

Klöckner musste zittern

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

In den Wahlkreisen gibt es einige Überraschungen, auch bei den in der Agrarpolitik engagierten Bewerbern um ein Mandat für den Bundestag. So verfehlt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) das Direktmandat in Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie erreichte dort nur 29,1 % der Erststimmen. Ihren Wahlkreis gewinnt der SPD-Bewerber Joe Weingarten mit 33%. Klöckner steht allerdings auf Platz 1 der CDU-Landesliste in Rheinland-Pfalz und kommt am Ende mit einem Bundestagsmandat doch noch zum Zug. Auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), Uwe Feiler (CDU), zieht nicht direkt sondern über die Landesliste Brandenburg in den Bundestag.

Breher, Connemann und Stegemann holen Direktmandat

Sicher gewonnen hat hingegen die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Silvia Breher ihren Wahlkreis Cloppenburg/Vechta mit 49 % der Erststimmen. Auch die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Gitta Connemann hat ihren Wahlbezirk Unterems mit knapp 45% der Stimmen verteidigt und wird eine weitere Wahlperiode in Berlin dranhängen können. CDU-Agrarsprecher Albert Stegemann kann seinen Wahlkreis rund um Lingen im Emsland sowie dem Kreis Grafschaft Bentheim mit 40,5% verteidigen und zieht ebenfalls direkt in den Bundestag ein. Hermann Färber von der CDU hat das Direktmandat im Wahlkreis Göppingen in Baden-Württemberg mit 31 % der Stimmen gewonnen. In Sachsen-Anhalt setzt sich im Wahlkreis Burgenland – Saalekreis das bisherige Mitglied im Agrarausschuss Dieter Stier von der CDU mit 26,27 % der Stimmen als Direktkandidat durch.

Merz gewinnt gegen Wiese im Hochsauerland

CDU-Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz hat das Direktmandat im Hochsauerlandkreis geholt. Nach Auszählung fast aller Stimmbezirke kommt er auf 40,5 % der Erststimmen und distanziert damit den SPD-Kandidaten Dirk Wiese, der 32,2 % holte. Wiese, der sich zuletzt in der Wald- und Agrarpolitik der SPD einen Namen gemacht hatte, zieht aber über die Landesliste in den Bundestag ein.

Schulze hinter den Grünen und der CDU in Münster

In Münster hat Maria Klein-Schmeink von den Grünen das Direktmandat mit 32 % gewonnen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze landet dort mit 24,1% auf Platz 3. Sie hat aber durch ihren Platz 1 auf der SPD-Landesliste in NRW einen Platz im Bundestag sicher. Im Wahlkreis Borken in NRW hat Anne König (CDU) mit rund 43,7 % der Stimmen das Direktmandat gewonnen. Sie ist dort Nachfolgerin von Johannes Röring. Im Wahlkreis Soest kann der Agrarpolitiker Hans-Jürgen Thies (CDU) sein Direktmandat mit 33% verteidigen.

Mittag und Träger Anwärter für SPD-Agrarpolitik

Die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD, Susanne Mittag, holt das Direktmandat im Wahlkreis Wesermarsch, Delmenhorst, Oldenburg-Land mit 36,66 %. Für die SPD in Bayern kommt Carsten Träger, der bisher in der Politik für den ländlichen Raum in Berlin mitgemischt hatte, für vier weitere Jahre über einen erreichten Listenplatz in den Bundestag. In Aurich-Emden in Niedersachsen holt der SPD-Politiker Johann Saathoff das Direktmandat mit 49,6 % der Stimmen und zieht in den Bundestag ein. Ein Direktmandat für die SPD errang im Wahlkreis Wahlkreis Hannover-Land II auch Matthias Miersch mit 40,7 % der Stimmen. Miersch war als stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender bisher auch für Landwirtschaft zuständig und verhandelte in der Agrarpolitik für seine Partei maßgeblich mit. Über die rheinland-pfälzische Landesliste schaffte die Forstexpertin der SPD Isabel Mackensen-Geis erneut den Sprung in den Bundestag. Neu im Parlament ist für die SPD die Tierärztin und ehemalige Vizepräsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Dr. Franziska Kersten. Sie gewann den Wahlkreis Börde-Jerichower Land direkt mit 26,2 %.

Nick könnte Ostendorff bei den Grünen beerben

Von den Grünen Agrarpolitikern schafft es die Tierärztin und landwirtschaftliche Unternehmerin Ophelia Nick aus Mettmann in NRW über einen Listenplatz erstmals in den Bundestag. Sie könnte dort dem aus dem Bundestag ausscheidenden Friedrich Ostendorff im Agrarausschuss für die Grünen folgen. Ebenfalls neu in den Bundestag zieht für die Grünen aus NRW Dr. Anne-Monika Spallek aus dem Wahlkreis Coesfeld-Steinfurt ins Parlament. Für die Grünen bleibt Harald Ebner im Bundestag. Der Grüne Sprecher für Gentechnik und Waldpolitik zieht über Platz sieben auf der Landesliste Baden-Württemberg in den Bundestag ein. Im Berliner Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg setzte sich zwar SPD-Parteivize Kevin Kühnert mit 27,1 % der Stimmen gegen die Grünen-Politikerin Renate Künast 25,1 % durch. Künast wird aber über einen Listenplatz im Bundestag bleiben. Grünenchef Robert Habeck zieht per Direktmandat erstmals in den Bundestag ein. In seinem Wahlkreis Flensburg-Schleswig erhielt er bei der Bundestagswahl 28,1 % der Erststimmen.

Konrad und Hocker für die FDP wieder im Parlament

In Rheinland-Pfalz im Wahlkreis Mosel-Rhein-Hunsrück setzt Marlon Bröhr von der CDU die Ära des Agrarpolitikers Peter Bleser fort. Er gewinnt das Direktmandat mit 34%. Seine Mitbewerberin von der FDP, die Landwirtin und bisher im Agrarausschuss des Bundestages aktive Carina Konrad kommt dort auf knapp 12 % der Erststimmen. Sie schafft dennoch den Einzug in den Bundestag und rückt über den Landeslistenplatz 2 ins Parlament. Für die FDP zieht auch der agrarpolitische Sprecher Dr. Gero Hocker wieder in den Bundestag. Er war über die Landesliste abgesichert. Der jagdpolitische Sprecher der FDP Karl-Heinz Busen gehört auch in der neuen Legislaturperiode dem Deutschen Bundestag an. Er wünscht sich ein schwarz-gelb-grünes Bündnis in Berlin. Aus Bayern erreicht die FDP-Politikerin Nicole Bauer über die Landesliste erneut einen Platz im Bundestag.

Auernhammer und Straubinger verteidigen CSU-Direktmandate

In Bayern zieht der Landwirt Artur Auernhammer für die CSU wieder direkt in den Bundestag ein. Diesmal holt er 38,1 % der Erststimmen. Auch Max Straubinger kommt als CSU Direktkandidat erneut für den Wahlkreis Rottal-Inn in den Bundestag. Nach dem vorläufigen Endergebnis erhielt Straubinger 35,1 % der Erststimmen in seinem Wahlkreis.

AfD-Agrarsprecher Protschka zieht über die Liste ein

Im gleichen Wahlkreis wie Straubinger kandidierte der im Agrarausschuss des Bundestages aktive Stephan Protschka von der AfD. Er erhielt dort 12,7% der Erststimmen und zieht über einen sicheren Listenplatz 3 in den neuen Bundestag ein. Auch der AfD-Politiker Peter Felser aus Sonthofen in Bayern kommt über seinen Listenplatz elf in den Bundestag.

Linke wird sich agrarpolitisch neu aufstellen

Bei den Linken hinterlässt Kirsten Tackmann, die nicht mehr für den Bundestag kandidierte, eine große Lücke in der Agrarpolitik. Weil die Linke drei Direktmandate erreicht, darf sie auch in Fraktionsstärke in den Bundestag, obwohl sie die 5%-Hürde verfehlt. Die Co-Fraktionschefin der Linken, Amira Mohamed Ali, die auch Mitglied im Agrarausschuss war, zieht über den Listenplatz 1 in Niedersachsen ein. Die bisherige verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion, Caren Lay, erreicht über die Landesliste Sachsen den Bundestag.

Mehr zu dem Thema

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.