Die Unionsfraktion im Bundestag hat bei der Lebensmittelbuch-Kommission beantragt, einen Leitsatz für Regionalität zu entwickeln. Das Gremium erarbeitet Festlegungen für das Deutsche Lebensmittelbuch, das für mehr als 2000 Lebensmittel deren üblicherweise zu erwartende Herstellung und Beschaffenheit beschreibt, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
„Wo „regional“ drauf steht, muss auch „regional“ drin sein“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gitta Connemann (CDU). „Genau darauf können sich Verbraucher aber zurzeit nicht verlassen.“ Inzwischen erscheine der Begriff „regional“ vielfach relativ. Es könne aber nicht sein, dass „heimische“ Äpfel aus 200 Kilometern Entfernung stammten. Regionalität stehe jedoch auch nicht automatisch für Qualität, da solche Produkte nicht per se besser als Lebensmittel aus anderen Gegenden seien. „Deshalb brauchen wir verbindliche Mindeststandards für die Qualität regionaler Produkte.“ Nur dann könnten sich Verbraucher wirklich auf dem Markt orientieren, und nur dann gebe es einen wirklichen Qualitätswettbewerb, so die Politikerin.
Die bestehende Kennzeichnung mit einem „Regionalfenster“ sei ein Anfang gewesen, müsse aber weiter entwickelt werden, sagte Connemann. Das 2014 eingeführte Logo zeigt unter anderem, woher die Hauptzutat stammt und wie hoch der Anteil regionaler Zutaten ist. Die Nutzung ist für Lebensmittelhersteller und Einzelhandel freiwillig.