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topplus Freihandelsabkommen mit Neuseeland

DBV-Milchpräsident kritisiert EU-Freihandelsabkommen mit Neuseeland

Aus Kreisen der Landwirtschaft kommt vorwiegend Kritik zum Freihandelsabkommen mit Neuseeland. Die dortige Milchbranche wirft der EU Protektionismus vor.

Lesezeit: 2 Minuten

Im Lager der Landwirtschaft löst das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Neuseeland keine Freude aus. Die europäische Dachorganisation der Bauern- und Genossenschaftsverbände COPA/COGECA erkennt „schmerzhafte Kompromisse“ bei den erweiterten Einfuhrquoten für Rindfleisch und Milchprodukte. Positiv bewertet COPA/COGECA, dass die EU-Kommission geschützte geographische Bezeichnungen und EU-Produktionsstandards im Abkommen festschreiben konnte.

Schmal: Schmerzliche Herausforderungen für Landwirte

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Auch der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, bewertet das Abkommen kritisch: „Uns ist bewusst, dass dieses Abkommen ein Signal ist, wirtschaftlich enger zusammenzuarbeiten. Die jetzt bekannt gewordenen Ergebnisse werden jedoch europäische Milchvieh- und Schafhalter vor zusätzliche massive Herausforderungen stellen.“ Er halte nichts davon, die heimische Milcherzeugung zu Gunsten der Autoindustrie preiszugeben, so Schmal.

DBV bemängelt zusätzliche EU-Importmengen

Durch das Abkommen soll Neuseeland größere Zollkontingente bekommen als bislang. Der DBV beklagt die zusätzlichen zollfreien Marktzugänge für bestimmte Produktgruppen und rechnet vor:

  • Ein zusätzlicher zollfreier Marktzugang für Butter (+ 15.000 t; heute 75.000 t),
  • Käse (+ 11.000 t; heute bereits 20.000 t) und Milchpulver (+ 13.500 t),
  • Schaffleisch (+ 38.000 t; heute bereits 126.000 t) und
  • Rindfleisch (+ 8.000 t).

AbL: Völlig falsches Signal

Auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) kritisiert das geplante Abkommen. Berit Thomsen, AbL-Referentin für Milch- und Handelspolitik, sagt: „Derzeit tragen im deutschen und europäischen Milchmarkt die leichten Mengenrückgänge dazu bei, dass die Erzeuger:innenpreise steigen können und zumindest einen Teil der rasant gestiegenen Kosten decken. Es ist doch jetzt das völlig falsche Signal, dass die EU im Rahmen solch eines Abkommens ihre Märkte für Milchprodukte öffnen soll und damit die preissenkenden Überschüsse befördert.“

Milchbranche in Neuseeland: Abkommen zeigt europäischen Protektionismus

Für den Marktführer im neuseeländischen Milchmarkt, Fonterra ist das Freihandelsabkommen „enttäuschend und zeigt den Grad an Protektionimus, der auch weiterhin den global Milchmarkt stören wir, vor allem in der EU.“ Die erweiterten Zollkontingente bezeichnet der neuseeländische Milch-Riese als „kleine Lücken des Marktzugangs“.

Industrie sieht Abkommen positiv

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag äußerte sich dagegen wesentlich positiver. Das berichtet das Finanzportal Onvista. Das Abkommen sei ein wichtiges Signal gegen den zunehmenden Protektionismus, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian laut Onvista. "Das Abkommen beseitigt Handelshemmnisse etwa bei Zöllen, öffentlicher Beschaffung und beim Schutz geistigen Eigentums." Das sorge für mehr Rechtssicherheit für Unternehmen.

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