Der agrarpolitische Sprecher der christdemokratischen EVP-Fraktion, Albert Deß, hat angekündigt, sich in Brüssel und Straßburg für eine praxisgerechte Neufassung der EU-Ökoverordnung einzusetzen und dabei den Forderungen der Biobranche „das nötige Gehör“ zu verschaffen.
Wie die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) am vergangenen Freitag nach einem Treffen mit Deß berichtete, teilt der Abgeordnete die Besorgnis der Branche. Deß habe hervorgehoben, dass eine Überarbeitung der EU-Ökoverordnung das Ziel haben müsse, den Biolandbau auch für die Zukunft auf eine stabile Basis zu stellen und für einen Ausbau dieser Bewirtschaftungsform zu sorgen. Zudem habe der EU-Parlamentarier kritisiert, dass der Vorschlag der EU-Kommission von Anfang an in die falsche Richtung gegangen sei.
Laut AöL stehen im Herbst die von der Brüsseler Kommission moderierten Trilogverhandlungen zwischen dem Agrarrat und dem Parlament zur Novelle der EU-Ökoverordnung an. Dazu hat der Verband einen Forderungskatalog erstellt, der vergangene Woche an Deß übergeben wurde. Darin plädiert die AöL unter anderem dafür „den Prozessgedanken des Biolandbaus zu stützen“ und keine gesonderten Grenzwerte einzuführen.
Nach dem in vielerlei Hinsicht untauglichen Vorschlag des EU-Agrarministerrats zur Neufassung der EU-Öko-Verordnung sei jetzt das EU-Parlament gefordert, sagte AöL-Vorstand Susanne Horn. Das Parlament müsse jetzt einen gangbaren Weg finden, der der Ökobranche in Bayern und ganz Europa nütze, anstatt sie unnötig auszubremsen.
Die AöL hatte sich bereits im Juli mit dem Europaabgeordneten der Grünen, Martin Häusling, getroffen, als zuständiger Berichterstatter zu dem Gesetzvorhaben fungiert. Weitere Gespräche plant die AöL unter anderem mit der SPD-Abgeordneten Maria Noichl und der Abgeordneten der Freien Wähler, Ulrike Müller. (AgE)