Die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe in den USA dürfte 2016 im Vergleich zum Vorjahr erneut spürbar sinken, wobei die Ergebnisschätzung für 2015 gegenüber der von Februar allerdings deutlich angehoben wurde.
Wie das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) in einem Bericht mitteilte, belief sich das sektorale Nettoeinkommen der Betriebe im Jahr 2015 den aktuellen Zahlen zufolge auf 80,7 Mrd $ (72,3 Mrd Euro); das sind 43 % mehr als zuvor angenommen. Demgegenüber wird für 2016 ein Rückgang um 11,5 % auf 71,5 Mrd $ (64,0 Mrd Euro) erwartet. Sollte sich diese Prognose bewahrheiten, würde damit das schlechteste nominale Ergebnis seit 2009 erzielt.
Für Landwirtschaftsminister Tom Vilsack unterstreicht insbesondere das unerwartet hohe Vorjahresergebnis, dass die amerikanischen Betriebe unter schwierigen Marktbedingungen drastische Geschäftsentscheidungen getroffen haben. Im laufenden Jahr würden höhere außerbetriebliche Einnahmen voraussichtlich zu einer Stabilisierung der Einkommen beitragen.
Mit Blick auf 2016 gehen die Washingtoner Beamten von einem Umsatzrückgang der Landwirtschaft um insgesamt 25,7 Mrd $ (23,0 Mrd Euro) oder 6,8 % aus, womit sich die Gesamteinnahmen der Farmer noch auf 353,4 Mrd $ (316,4 Mrd Euro) belaufen würden. Das stärkste Erlösminus wird dabei beim Verkauf von Vieh und tierischen Produkten mit 18,7 Mrd $ (16,7 Mrd Euro) oder 9,8 % auf 171,1 Mrd $ (153,1 Mrd Euro) erwartet. Es sei davon auszugehen, dass die Preise für alle entsprechenden Produkte, vor allem für Eier, weiter fielen.
Die Einkommen durch den Verkauf von Feldfrüchten werden laut der USDA-Vorhersage um 7,1 Mrd $ (6,4 Mrd Euro) oder 3,7 % auf 182,3 Mrd $ (163,2 Mrd Euro) sinken. Um die Betriebe finanziell zu unterstützen, werden die Ausgaben im Rahmen der Förderprogramme laut USDA deutlich steigen, und zwar um fast ein Viertel auf 13,5 Mrd $ (12,1 Mrd Euro).
Die Höhe des Plus sei auch von der Preisentwicklung abhängig. Zusätzliches Geld werde in die Landwirtschaftliche Risikoversicherung (ARC), die Preisverlustversicherung (PLC) und in das Margensicherheitsprogramm für die Milcherzeuger (MPP) fließen.