Manchmal öffnen erst Fehlschläge die Tür für die wirklich gute Lösung. Diese Erfahrung machten Svenja und Timo Albers aus Sterley in Schleswig-Holstein. Der Michviehhalter mit 70 ha und 70 Milchkühen hatte 2010, 50 m entfernt vom Kuhstall, eine neue Hofmolkerei gebaut, um einen Teil der Milch selbst zu vermarkten. Doch das erwies sich als finanziell schwierig und die Arbeitsbelastung war viel zu hoch. Seit Mai 2021 betreut nun ein Pflegedienst tagsüber pflegebedürftige Senioren in der umgebauten Hofmolkerei.
Bei der Suche nach einem neuen Konzept für den 200 m² großen, ebenerdigen Raum hatten Albers zunächst an einen Kindergarten gedacht. Dafür gab es aber keinen Bedarf. Auch Mietwohnungen kamen wegen der Immissionen der Milchviehhaltung nicht infrage. „Was aber fehlte, waren Betreuungsangebote für Pflegebedürftige“, erzählt Timo Albers über den Entscheidungsprozess.
So stiegen die Albers im Sommer 2020 in die konkrete Planung ein. Sie stimmten sich mit Bürgermeister, Gemeinde und Bauamt ab und beauftragten eine Architektin. Diese plante den Ausbau mit Gemeinschaftsraum, Ruhebereich, Sanitäreinrichtungen, Küche, Terrasse sowie Fluchtwegen plus Sammelplatz im Brandfall, Parkplätze etc.
Immissionen kein Problem
Zudem veranlasste der Landwirt ein Immissionsgutachten bei der Landwirtschaftskammer, um Klarheit in Sachen Immissionen zu haben. „Der Erfahrung nach beurteilen die Genehmigungsbehörden die Immissionsfrage bei Tagespflegeeinrichtungen weniger streng als z. B. bei Mietwohnungen“, erklärt Maria Nielsen, Beraterin für Soziale Landwirtschaft. Denn die Tagespflegegäste seien durch den kürzeren Aufenthalt auf dem Betrieb weniger Geruchsstunden ausgesetzt als Dauermieter. Im Dezember 2020 hatte Albers dann die Baugenehmigung auf dem Tisch, für maximal 15 Tagespflegegäste zwischen 8.00 und 16.00 Uhr. „Dann haben wir mehrere Pflegedienstbetreiber angesprochen, nach einigen Tagen hatte ich eine Zusage“, erzählt Timo Albers.
An Betreiber vermietet
Nachdem Albers dann mit der zukünftigen Betreiberin einen Mietvertrag über zunächst fünf Jahre (mit Verlängerungsoption auf weitere fünf Jahre) geschlossen hatte, räumte er die Hofmolkerei, verkaufte das Inventar und begann mit dem Ausbau. Dabei setzte er auf Trockenbauweise mit Holz und Rigips. Statische Änderungen waren nicht notwendig. „Für den konkreten Ausbau gab mir die Pflegedienstbetreiberin noch viele hilfreiche Tipps“, berichtet Albers über die gute Zusammenarbeit.
Die Kosten für den Umbau betrugen laut Albers nur gut 60.000 €. Grund dafür seien die guten Voraussetzungen des Gebäudes, der hohe Anteil an Eigenleistung und die im letzten Jahr noch geringeren Baustoffkosten. „Mit Fremdarbeitsfirmen und heutigen Preisen wäre das Ganze mehr als doppelt so teuer geworden“, schätzt der Landwirt. Eine Förderung konnte Albers für den Ausbau zur Tagespflege nicht beanspruchen, da bereits die Hofmolkerei im Rahmen eines Diversifizierungsprogrammes gefördert wurde. „Im Mai letzten Jahres kamen dann die ersten Senioren auf den Hof, wir sind mehr als zufrieden damit“, resümiert der Landwirt über den neuen Betriebszweig. Dafür nennt er vor allem folgende Gründe:
Die Senioren beleben den Hof. Es ist schön zu sehen, wie gut es ihnen tut.
Die Vermietung für die Tagespflege ist wenig arbeitsintensiv – kein Vergleich zur Direktvermarktung.
Die Einnahmen sind sicher und gut kalkulierbar. Die Miete entspricht der ortsüblichen Wohnmiete.
Manchmal öffnen erst Fehlschläge die Tür für die wirklich gute Lösung. Diese Erfahrung machten Svenja und Timo Albers aus Sterley in Schleswig-Holstein. Der Michviehhalter mit 70 ha und 70 Milchkühen hatte 2010, 50 m entfernt vom Kuhstall, eine neue Hofmolkerei gebaut, um einen Teil der Milch selbst zu vermarkten. Doch das erwies sich als finanziell schwierig und die Arbeitsbelastung war viel zu hoch. Seit Mai 2021 betreut nun ein Pflegedienst tagsüber pflegebedürftige Senioren in der umgebauten Hofmolkerei.
Bei der Suche nach einem neuen Konzept für den 200 m² großen, ebenerdigen Raum hatten Albers zunächst an einen Kindergarten gedacht. Dafür gab es aber keinen Bedarf. Auch Mietwohnungen kamen wegen der Immissionen der Milchviehhaltung nicht infrage. „Was aber fehlte, waren Betreuungsangebote für Pflegebedürftige“, erzählt Timo Albers über den Entscheidungsprozess.
So stiegen die Albers im Sommer 2020 in die konkrete Planung ein. Sie stimmten sich mit Bürgermeister, Gemeinde und Bauamt ab und beauftragten eine Architektin. Diese plante den Ausbau mit Gemeinschaftsraum, Ruhebereich, Sanitäreinrichtungen, Küche, Terrasse sowie Fluchtwegen plus Sammelplatz im Brandfall, Parkplätze etc.
Immissionen kein Problem
Zudem veranlasste der Landwirt ein Immissionsgutachten bei der Landwirtschaftskammer, um Klarheit in Sachen Immissionen zu haben. „Der Erfahrung nach beurteilen die Genehmigungsbehörden die Immissionsfrage bei Tagespflegeeinrichtungen weniger streng als z. B. bei Mietwohnungen“, erklärt Maria Nielsen, Beraterin für Soziale Landwirtschaft. Denn die Tagespflegegäste seien durch den kürzeren Aufenthalt auf dem Betrieb weniger Geruchsstunden ausgesetzt als Dauermieter. Im Dezember 2020 hatte Albers dann die Baugenehmigung auf dem Tisch, für maximal 15 Tagespflegegäste zwischen 8.00 und 16.00 Uhr. „Dann haben wir mehrere Pflegedienstbetreiber angesprochen, nach einigen Tagen hatte ich eine Zusage“, erzählt Timo Albers.
An Betreiber vermietet
Nachdem Albers dann mit der zukünftigen Betreiberin einen Mietvertrag über zunächst fünf Jahre (mit Verlängerungsoption auf weitere fünf Jahre) geschlossen hatte, räumte er die Hofmolkerei, verkaufte das Inventar und begann mit dem Ausbau. Dabei setzte er auf Trockenbauweise mit Holz und Rigips. Statische Änderungen waren nicht notwendig. „Für den konkreten Ausbau gab mir die Pflegedienstbetreiberin noch viele hilfreiche Tipps“, berichtet Albers über die gute Zusammenarbeit.
Die Kosten für den Umbau betrugen laut Albers nur gut 60.000 €. Grund dafür seien die guten Voraussetzungen des Gebäudes, der hohe Anteil an Eigenleistung und die im letzten Jahr noch geringeren Baustoffkosten. „Mit Fremdarbeitsfirmen und heutigen Preisen wäre das Ganze mehr als doppelt so teuer geworden“, schätzt der Landwirt. Eine Förderung konnte Albers für den Ausbau zur Tagespflege nicht beanspruchen, da bereits die Hofmolkerei im Rahmen eines Diversifizierungsprogrammes gefördert wurde. „Im Mai letzten Jahres kamen dann die ersten Senioren auf den Hof, wir sind mehr als zufrieden damit“, resümiert der Landwirt über den neuen Betriebszweig. Dafür nennt er vor allem folgende Gründe:
Die Senioren beleben den Hof. Es ist schön zu sehen, wie gut es ihnen tut.
Die Vermietung für die Tagespflege ist wenig arbeitsintensiv – kein Vergleich zur Direktvermarktung.
Die Einnahmen sind sicher und gut kalkulierbar. Die Miete entspricht der ortsüblichen Wohnmiete.
