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topplus Und die deutsche Regierung?

EU-Agrarminister wollen Schutzstatus des Wolfes absenken

Die meisten EU-Agrarminister meinen: Der Wolf gehört „geschützt“, aber nicht „streng geschützt“. Und fordern im Wolfsmanagement mehr Möglichkeiten. Die deutsche Regierung sieht das anders.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Mehrheit der EU-Agrarminister ist dafür, den Schutzstatus des Wolfes abzusenken. Während ihres Treffens forderte die finnische Delegation, neben dem Wolf auch den Schutzstaus von weiteren sogenannten großen Beutegreifern wie dem Braunbär oder dem Luchs zu überprüfen.

Genau wie der Wolf benötigten diese Arten nicht mehr den Status „streng geschützt“ in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH).

Acht weitere Mitgliedstaaten unterstützten das Schreiben der Finnen an die Agrarminister, darunter Österreich, Rumänien und Italien.

Folgen der Wölfe "offensichtlich"

In ihrem Schreiben weist die finnische Delegation auf die vielfältigen Folgen zu großer Wolfspopulationen hin. „Die sozioökonomischen Herausforderungen sind offensichtlich und die Auswirkungen der großen Beutegreifer auf die ländlichen Gesellschaften und auf die Landwirte wachsen Jahr für Jahr“, heißt es im Schreiben.

Agrarstaatssekretärin Bender: Kein Abbau von Artenschutz

„Auch in Deutschland breitet sich der Wolf weiter aus und der Schutz von Nutztieren muss weiter verbessert werden“, sagte Agrarstaatssekretärin Silvia Bender am Dienstag in Brüssel. Deutschland befürworte zwar „einen europäischen Ansatz zum Umgang mit den Beutegreifern“. Zum Abbau von Standards im europäischen Artenschutzrecht dürfe das aber nicht führen.

Frankreich: Schutzstatus herabsetzen

Für den französischen Ministerialdirektor Phillipe Duclaud sei klar, dass „der Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention herabzusetzen ist.“ Beim Wolfsmanagement gehe es schließlich um den Schutz von Nutztieren, so Duclaud.

Auch Österreichs Agrarminister Norbert Totschnig fordert, den Schutzstatus des Wolfes herabzusetzen. „Auch Artenschutz muss sich den natürlichen Entwicklungen anpassen“, sagte Totschnig. Der Wolf habe sich in Österreich „rasant“ verbreitet.

Über 700 getötete Nutztier beklagte Totschnig allein für 2023, einen Großteil davon im „hochalpinen Gelände“.

Was plant die EU-Kommission zum Wolf?

Die EU-Kommissioin hatte kurz vor Weihnachten vorgeschlagen, den Schutzstatus des Wolfes in der Berner Artenschutzkonvention herabzusetzen. Nur so können man das auch im europäischen Recht, also in der FFH-Richtlinie tun, hieß es von der EU-Kommission. Über diesen Schritt müssen die EU-Umweltminister entscheiden.

Wann sich die Umweltminister mit dem Thema befassen, konnte ein Sprecher der belgischen Ratspräsidentschaft gegenüber top agrar noch nicht bestätigen. Für einige Mitgliedstaaten bleibe der Wolf ein „sensibles Thema“, sagte der Sprecher. Man berate den Sachverhalt auf technischer Ebene.

Parlament gespalten

Im Europaparlament zeigte sich der Umweltausschuss am Mittwochmorgen gespalten ob der Pläne der EU-Kommission.

Während die Sozialdemokraten ein „schlechtes Weihnachtsgeschenk“ im Vorstoß der EU-Kommission witterten, freute sich der Vertreter der liberalen Renew-Gruppe über ein Weihnachtsgeschenk für den ländlichen Raum. Angesichts von Wachstumsraten von mehr als 30 % pro Jahr, müssen man die Wolfspopulation eindämmen, so der Renew-Abgeordnete.

Ein Vertreter der EU-Kommission verteidigte die Pläne vor den Abgeordneten: „Nur wenn wir unser Vieh und den ländlichen Raum effektiv schützen, kann uns der Wolf ökologischen Nutzen bringen.“

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