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Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

topplus Weidetierhalter frustriert

Bundesumweltministerium will keine Wolfsabschüsse

Umweltministerin Steffi Lemke hat 2023 einen beschleunigten Abschuss von Problemwölfen auf den Weg gebracht. Nun zeigt sich, dass die Beamten darunter etwas anderes verstehen als die Landwirte.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Bundesumweltministerium sieht derzeit keinen Handlungsspielraum für ein regional differenziertes Bestandsmanagement des Wolfes. Die Art bleibe geschützt, weshalb Abschussquoten ausgeschlossen seien, betonte Staatssekretär Stefan Tidow. Daran würden auch eine Umlistung von Anhang IV in Anhang V der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie oder das Erreichen des guten Erhaltungszustands nichts ändern.

Der von Ressortchefin Steffi Lemke auf den Weg gebrachte, beschleunigte Abschuss von Problemwölfen sei aber bereits eine Grundlage „für eine Form von regionalem Bestandsmanagement“, betonte Tidow. Auch wenn das „sicherlich was anderes“ sei, „als das, was Sie verstehen“ unter aktivem Bestandsmanagement, so der Grünen-Politiker.

„Wolfsrissreaktionsmanagement“

Mit dieser Einschätzung lag Tidow richtig. Für den Vizepräsidenten des Landvolks Niedersachsen, Jörn Ehlers, und den Präsidenten des Deutschen Jagdverbandes (DJV), Helmut Dammann-Tamke, ist das im Koalitionsvertrag verankerte Ziel eines aktiven Bestandsmanagements bislang nicht umgesetzt. Bei dem beschleunigten Abschuss von Problemwölfen handele es sich lediglich um ein Wolfsrissreaktionsmanagement.

Dabei gibt es nach Einschätzung von Dammann-Tamke „driftige“ Rechtfertigungsgründe für ein aktives Bestandsmanagement, darunter die Deichpflege in Niedersachsen und die Unbezahlbarkeit des teuren Herdenschutzes.

Übrigens: Die bayerische Bundesratsinitiative für ein aktives Bestandsmanagement des Wolfes findet zumindest im Agrarausschuss der Länderkammer Unterstützung. Die von der Staatsregierung eingebrachte Entschließung sollte nach Auffassung der meisten Länder gefasst werden. Dagegen hat der Umweltausschuss das Thema bis auf Weiteres vertagt. Ob überhaupt und wenn ja, wann der Antrag im Plenum behandelt wird, ist damit offen.

Massiver Frust

Auch Wildökologe Prof. Sven Herzog von der Technischen Universität (TU) Dresden erhob Einspruch dagegen, dass es sich bei einem beschleunigten Abschuss von Problemwölfen um ein aktives Bestandsmanagement handele. Außerdem berichtete er, dass der Wolf den günstigen Erhaltungszustand in Deutschland inzwischen erreicht habe.

Vor diesem Hintergrund plädierte Herzog für mehr aktiven Herdenschutz, durch den der Wolf seine Scheu vor dem Menschen behalten würde. Das sei wichtig, weil Wölfe sehr anpassungsfähig seien und zum Beispiel in Rumänien auch in Städten lebten. Wichtig sei außerdem, das Wissen zum Wolf zu erweitern und die jagdliche Ausbildung entsprechend zu ergänzen. Schließlich werde ein Monitoring zur Akzeptanz des Wolfes gebraucht.

Diese schwindet nach Darstellung des Umweltbeauftragten des DBV und Präsidenten des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd (BWV), Eberhard Hartelt. Es gebe „massiven Frust“ in der ländlichen Bevölkerung, weil Herdenschutz allein keine Lösung sei und die Tierhalter mit ihren Problemen alleine gelassen würden.

EU-Agrarminister für eine Absenkung des Schutzstatus

Grünen-Politikerin Lemke dürfte auf EU-Ebene aber recht alleine dastehen, denn die Landwirtschaftsminister der Gemeinschaft unterstützen mehrheitlich den Vorstoß der Kommission, den Schutzstatus des Wolfes abzusenken. Die Brüsseler Behörde hatte im Dezember vorgeschlagen, Wölfe künftig nicht mehr als „streng geschützt“, sondern nur noch als „geschützt“ einzustufen. Weiterlesen...

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