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Bilanz der letzten Wochen

Das Jahr 2024 beginnt mit neuen Wolfsrissen

Folgende Berichte aus verschiedenen Regionen Deutschlands zeigen, dass 2024 mit noch mehr Wolfsrissen zu rechnen ist.

Lesezeit: 5 Minuten

Aus mehreren Regionen Deutschlands werden wieder neue Wolfsrisse von Nutztieren gemeldet. Zugeschlagen hat der Räuber u.a. in Uckermark und Barnim. In Klein Ziethen sind zwei Sika-Hirsche im Gehege tot. Da der Schaden für die Besitzer derart groß ist, wollen sie die Haltung nach 13 Jahren nun aufgeben.

Auch in Hille bei Minden hat sich ein Wolf an Weihnachten drei Schafe geholt. Der Schäfer brachte seine Herde dann an den Feiertagen noch in Sicherheit. Schafrisse werden auch aus dem Osterzgebirge, und hier erstmals aus Schellerhau, gemeldet. Ein getötetes Schaf und drei schwer verletzte Tiere sind die Bilanz eines Angriffs in Auw bei Prüm (RLP).

Wolf auf Feldern am Niederrhein

Für Aufregung sorgen Wolfsbeobachtungen am Niederrhein in der Nähe von Anholt bei Isselburg (NRW). Am 4. Januar war es bereits zu einem mutmaßlichen Wolfsriss gekommen, bei dem ein Schaf getötet wurde. Nun berichten auch Jogger und Radfahrer von Wolfssichtungen auf den umliegenden Wirtschaftswegen. Die Stadtverwaltung Isselburg appelliert an alle Bürger, ihre Wolfsbeobachtungen dem Landesumweltamt zu melden.

Bei Facebook kursiert derweil ein Video, das mutmaßlich einen Wolf auf einer Wiese zeigt, schreibt die Rheinische Post. Entstanden sein soll der kurze Film in Megchelen. Der niederländische Ort liegt direkt neben Rees-Millingen. Bei Facebook heißt es, dass der Mann, der das Video gedreht hat, dem Wolf gefolgt sei. Der habe daraufhin umgedreht und sei auf ihn zugelaufen.

Übrigens tickt die Uhr für die erteilte Abschussgenehmigung der Wölfin GW954f "Gloria" im Raum Wesel am Niederrhein. Bislang konnte sie nicht erlegt werden. Ab dem 15. Februar erlischt die Erlaubnis!

Tierhaltung darf nach Herdenschutzüberprüfung Entschädigung beantragen

Im Oktober bereits waren drei Schafe in der Rhön von einem Wolf gerissen worden. Jetzt erst hat das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) entschieden, dass dem Tierhalter aus Ehrenberg Schadensersatz zusteht.

Die Beamten mussten nämlich erst nachprüfen, ob die Schafe zum Zeitpunkt des Übergriffs im Oktober ausreichend geschützt. Der Riss konnte dem Wolfspaar GW3222m und GW3092f zugewiesen werden, schreibt die Fuldaer Zeitung.

Laut Weidetierschutzrichtlinie können diejenigen Weidetierhalter Schadensersatz beantragen, welche die seitens des HLNUG vorgeschriebenen Grundschutzmaßnahmen eingehalten haben. Vorgeschrieben ist, dass der Zaun, der die Tiere schützt, vollständig geschlossen sowie elektrisch ist und eine Mindesthöhe von 90 cm hat. Rissverdachtsfälle sollen innerhalb von 24 Stunden über die Wolfshotline gemeldet werden, heißt es.

Grundlage für die Entscheidung sind getätigte Gutachten vor Ort, so die Zeitung weiter. Der Weidetierhalter könne nun beim Regierungspräsidium Kassel einen Antrag auf Schadensersatz einreichen. Er bekommt dann zwischen 800 und 6.000 € je Tier.

Lahme Bürokratie: Abschussgenehmigung in Bautzen wieder ausgelaufen

Im Landkreis Bautzen (Sachsen) besteht hingegen kein Zweifel, dass Wölfe da sind: Im Oktober rissen sie in der Region zahlreiche Schafe. Daraufhin erteilte die Fachstelle Wolf Abschussgenehmigungen. Doch die galten nur für einen Monat, berichtet der MDR.

In diesem Zeitraum gelang es den Jägern allerdings nicht, die Raubtiere zu erlegen. Die Tierhalter sind also weiter in Alarmbereitschaft. Ein Schäfer sagte dem Sender, dass es schon 14 Wolfsangriffe auf seine Herde gab. Über hundert Schafe habe er an Wölfe verloren. Den Elektrozaun würden sie problemlos überwinden.

Deswegen hatte die Fachstelle Wolf vom sächsischen Umweltministerium eigentlich den Abschuss der Wölfe genehmigt. Jäger hätten daraufhin von Mitte November bis Mitte Dezember in der Nähe der Herde angesessen, um den Auftrag zu vollziehen. Doch das Rudel sei in diesem Zeitraum nicht mehr aufgetaucht. Und nun ist die Genehmigung abgelaufen, bedauern die Tierhalter.

Im Bautzener Landratsamt sieht man als Grund für den Misserfolg vor allem die langsame Bearbeitung der Wolfsrisse bei der Fachstelle Wolf im Umweltministerium. Laut Landrat Udo Witschas (CDU) hätten schon Ende September die Genehmigung für den Abschuss vorliegen können. "Wir müssen wesentlich schneller zum Handeln kommen. Es muss eigentlich tagaktuell gehandelt werden, um die entsprechenden Maßnahmen zur Abschreckung eines Rudels auch einleiten zu können", sagt Witschas.

Der Landesjagdverband Sachsen hält allein den Abschuss von Problemwölfen ohnehin für nicht ausreichend. Stattdessen müsste der Wolf eigentlich ganz normal bejagt werden und man sollte sich auf einen Höchst- oder Mindestbestand einigen, heißt es. Weil dann gehe eben jeder Jäger zur Jagd, bis dieser Bestand erreicht ist.

EU-Kommission will Schutzstatus für den Wolf senken

Der sächsische Europaabgeordnete Peter Jahr (CDU) begrüßt unterdessen den Vorschlag der EU-Kommission, die Schutzregeln für Wölfe lockern. "Ich bin froh, dass die EU jetzt einen wichtigen Schritt getan hat, um der stark wachsenden Zahl von Nutztierschäden durch den Wolf etwas entgegenzusetzen", teilte Jahr laut Saechsische.de mit.

Die Brüsseler Behörde hatte zuvor erklärt, man werde den Status des Wolfs von "streng geschützt" auf "geschützt" herabsenken. Dies würde es erlauben, die Jagd auf Wölfe zu genehmigen, wenn dadurch nicht der Erhalt von Populationen gefährdet wird. Ob die Bundesregierung den Vorstoß unterstützt, blieb zunächst unklar.

Entwarnung in Oberasphe

Derweil meldet die Oberhessische Presse, dass die beiden Schafe, die im November im Solarpark im Depot Oberasphe gerissen wurden, offensichtlich keinem Wolf zum Opfer fielen. Täter war wohl viel mehr ein Hund. Das ist das Ergebnis der DNA-Analyse.

Auch der vermeintliche Wolfsangriff auf einen Menschen hatte sich im Dezember als Hundeangriff herausgestellt - wir berichteten.

Aufmerksam sind dagegen die Tierhalter im Raum Dietenheim (Baden-Württemberg). Nach dem Fund eines gerissenen Hirsches besteht die Möglichkeit, dass ein Wolf durch die Wälder streift, meldet die Südwest Presse.

Bestätigt ist der Wolf seit längerem im Westerwald in Rheinland-Pfalz, wo er erneut Spuren hinterließ. Laut der Kreisverwaltung des Westerwaldkreies bestätigte das Koordinierungszentrum Luchs und Wolf Rheinland-Pfalz (Kluwo), dass der Riss zweier Rehe Ende Oktober und Anfang November auf einem Acker am Montabaurer Stadtrand auf das Raubtier zurückzuführen sei. Das Waldgebiet Montabaurer Höhe sei wohl das Streifgebiet des Wölfe.

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