Die EU-Mitgliedstaaten kritisieren geschlossen die Entscheidung der Vereinten Nationen (UN), Rückstandshöchstwerte für das Wachstumshormon Ractopamin in Fleisch einzuführen.
In einer Stellungnahme, die beim jüngsten Agrarrat am Montag vergangener Woche einstimmig angenommen wurde, bedauern die Mitgliedstaaten den von den Vereinten Nationen angewendeten Mehrheitsbeschluss, da doch sonst auf einen Konsens hingearbeitet werde.
Der Rat bekräftigt das prinzipielle EU-Verbot von Wachstumsförderern in der Tierhaltung, auch für Importe, und erinnert an bestehende wissenschaftliche Zweifel zur Sicherheit von Ractopamin. Er wies die Europäische Kommission an, auch künftig darauf zu achten, dass Drittstaaten, die das Anabolikum einsetzen, für Exporte in die EU über eine strikt getrennte, ractopaminfreie Produktionslinie verfügen.
Laut der UN-Kommission "Codex Alimentarius" sind Ractopaminrückstände von bis zu 10 Mikrogramm je Kilogramm Rind- oder Schweinefleisch, 40 Mikrogramm je Kilogramm Leber und 90 Mikrogramm je Kilogramm Nieren unbedenklich. Durch die neuen UN-Schwellenwerte dürfte es die EU schwerer haben, ihre Nulltoleranzregel gegenüber Importen vor der Welthandelsorganisation (WTO) zu verteidigen. (AgE)