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EU-Tierschutzkonferenz

Gastbeitrag von Jane Goodall und Stella Kyriakides: Ein besserer Tierschutz liegt in unser aller Interesse

Vor der EU-Tierschutzkonferenz fordern die renommierte Verhaltensforscherin Dr. Jane Goodall und EU-Kommissarin Stella Kyriakides ein starkes Engagement für den Schutz aller Tiere. Ein Gastbeitrag.

Lesezeit: 5 Minuten

Diese Woche nehmen EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides und die britische Verhaltensforscherin und Tierrechtlerin Dr. Jane Goodall an der Konferenz „Tierschutz in der EU heute und morgen“ teil. Dazu werden die wichtigsten Akteure im Bereich des Tierschutzes aus der EU und aus Drittstaaten zusammenkommen.



Vorab nehmen Frau Kyriakides und Dr. Goodall zu den Herausforderungen beim Tierschutz in top agrar Stellung:

Tiere sind fühlende Wesen. Dies wird in den EU-Verträgen anerkannt, und wir haben die moralische und gesellschaftliche Verantwortung, dafür zu sorgen, dass die Bedingungen in den landwirtschaftlichen Betrieben dies widerspiegeln. Die Realität ist jedoch, dass heute weltweit Milliarden von Tieren unter intensiven Bedingungen gehalten werden. Tausende werden über sehr große Entfernungen transportiert. Die Tatsache, dass jedes Nutztier ein fühlendes Wesen ist, das Angst, Verzweiflung und Schmerzen empfinden kann, wird manchmal ignoriert. Die Tiere werden nicht immer mit der Sorgfalt und dem Respekt behandelt, die sie verdienen. Dies zu ändern ist eine Priorität der EU.

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Das Jane-Goodall-Institut arbeitet unermüdlich daran, zusammen mit den lokalen Kommunen und den Landwirten das Leben von Mensch und Tier sowie die Umweltbedingungen zu verbessern und nachhaltige Lebensgrundlagen zu schaffen, die den Bedürfnissen vor Ort gerecht werden. Diese Werte spiegeln die Überzeugungen und Ambitionen der Europäischen Union wider, die die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Bemühungen um die Verbesserung des Lebens, der Rechte und der Arbeitsbedingungen ihrer Bürgerinnen und Bürger sowie der Umwelt stellt.

Die EU geht auch in vielen Bereichen mit gutem Beispiel voran. Seit der Annahme der ersten EU-Tierschutzvorschriften im Jahr 1974 wurden Gesetze, Verordnungen und zahlreiche Maßnahmen zum Schutz unserer Tiere kontinuierlich ausgeweitet und verstärkt, was zu einer besseren Lebensqualität für Millionen von Tieren geführt hat.

Ein starkes Engagement für den Tierschutz gehört zu den immer dringenderen Anliegen und Forderungen der Bürgerinnen und Bürger. Alle können ihren Beitrag leisten und etwas bewirken, und in der EU wird den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben, genau das zu tun. Im Jahr 2020 schlossen sich mehr als eine Million Menschen im Rahmen der Europäischen Bürgerinitiative „End the Cage Age“ zusammen, um die EU zur Beendigung der Käfighaltung aufzufordern. Dies führte zu beispiellosen Maßnahmen und der Zusage der EU-Kommission, im Jahr 2023 den Vorschlag vorzulegen, Käfige für Tiere wie Sauen, Kälber, Kaninchen, Hennen, Enten und Gänse schrittweise abzuschaffen und schließlich zu verbieten.

Aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Wenn möglich sollten die Tiere in einer Umgebung leben, in der sie sich natürlich verhalten können, und wir, die Bürgerinnen und Bürger, müssen zu einer stärker pflanzenbasierten Ernährung mit weniger rotem und verarbeitetem Fleisch übergehen.

Wie wir alle wissen, bedrohen der Klimawandel und der Verlust an biologischer Vielfalt unsere Zukunft. Was ihre Gesundheit betrifft, so sind Menschen, Tiere, Pflanzen und unser gesamter Planet untrennbar miteinander verbunden. Wir Menschen sind Teil der Natur und in Bezug auf Luft, Ernährung und Wasser – einfach in allem – auf sie angewiesen. Wir sind aber auch auf gesunde Ökosysteme angewiesen, die aus Lebensgemeinschaften verschiedener Pflanzen- und Tierarten bestehen.

Die Beeinträchtigung der Umwelt, die durch unseren derzeitigen Ressourcenbedarf verursacht wird, führt zu immer häufigerem Auftreten von Dürren, Überschwemmungen und neuen Schädlingen, die eine erhebliche Bedrohung für unsere Lebensmittelsysteme und Lebensräume darstellen – und damit auch für unsere Zukunft. Dies führt uns nur allzu deutlich vor Augen, dass wir Nachhaltigkeit in allen Bereichen unseres Lebens, einschließlich unserer Lebensmittelsysteme, brauchen.

Wir müssen ein robustes und widerstandsfähiges Lebensmittelsystem aufbauen, das den Bürgerinnen und Bürgern eine ausreichende Versorgung mit erschwinglichen, hochwertigen und sicheren Lebensmitteln garantiert und in dessen Mittelpunkt das Wohlergehen der Nutztiere steht. Tierschutz und Tiergesundheit sind sowohl die Eckpfeiler dieses Wandels als auch seine Zukunft.

Ziel der Kommission ist es, mit Unterstützung der Landwirte, der Industrie, der Tierschutzorganisationen und der Verbraucher die weltweit führende Stellung der EU im Tierschutz zu halten. Dieses Ziel können wir nur erreichen, wenn wir Menschen und Partnerschaften in den Mittelpunkt unseres Vorgehens stellen.

Die EU-Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ ist ein beispielloses Engagement für faire, gesunde, umwelt- und tierfreundliche Lebensmittelsysteme, die auf nachhaltigen Landwirtschaftsmodellen beruhen. Ein Schwenk in diese Richtung würde nicht nur Millionen von Nutztieren zugutekommen, sondern auch der Qualität und Sicherheit unserer Lebensmittel, unserer Gesundheit und der Umwelt.

Mit der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ haben wir eine einzigartige Chance, das Leben aller – sowohl Menschen als auch Tiere – zu verbessern, wobei wir von dem Bewusstsein geleitet werden, dass das Wohlergehen der Tiere wichtig ist. Setzen wir uns für die Erreichung dieser ehrgeizigen Ziele ein – zum Wohl der Landwirtsfamilien, der Verbraucher, der Tiere und unseres Planeten.

Gastbeiträge stellen die Meinung der Autorinnen dar und spiegeln nicht grundsätzlich die Meinung der Redaktion wieder.

Zur Live-Übertragung der EU-Tierschutzkonferenz hier klicken.

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