Dass die deutschen Hähnchen- und Putenhalter die Aspekte Tierschutz, Tiergesundheit und Hygiene ernst nehmen und auch unangekündigte Kontrollen nicht scheuen, stellen sie jetzt unter Beweis, indem sie sich freiwillig zusätzlichen Überprüfungen im System der Qualität und Sicherheit GmbH (QS) unterwerfen. Die dazu von QS vorgesehenen und von der Geflügelwirtschaft finanzierten sogenannten „Spotaudits“ starten im Februar und werden die landwirtschaftlichen Betriebe in Bezug auf Tierschutz, Tiergesundheit und Hygiene kontrollieren.
„Wir haben in unseren Ställen nichts zu verbergen“, stellte der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Leo Graf von Drechsel, jetzt klar. Die Experten könnten sich bei den Hähnchen- und Putenhaltern jederzeit davon überzeugen, dass das Stallmanagement funktioniere und es den Tieren gut gehe.
Dieses Plus an Kontrolle und Sicherheit für den Verbraucher ist Graf von Drechsel zufolge in der deutschen Veredlungswirtschaft bislang einmalig. In die zusätzlichen Kontrollen investiere die deutsche Geflügelwirtschaft rund 300 000 Euro, und bis Ende des Jahres würden rund 1 200 unangekündigte Kontrollen bei den im QS-System zertifizierten Geflügelbetrieben durchgeführt. Dabei stünden vor allem Tiergesundheit und tiergerechte Haltung im Fokus; zusätzlich würden aber auch weitere Aspekte im Betriebsablauf überprüft, so etwa die Betriebs- und Futtermittelhygiene.
Die unangekündigten Kontrollen seien allerdings kein „zahnloser Tiger“, hob Graf vonDrechsel hervor. Würden Verstöße gegen die QS-Anforderungen festgestellt, drohten Sanktionsverfahren bis hin zum Entzug der Lieferberechtigung des Betriebes. (AgE)