Eine mit Sonnenkollektoren betriebene Heutrocknungsanlage wird laut den Plänen der Universität Kassel im kommenden Jahr auf der hessischen Staatsdomäne Frankenhausen in den Praxistest gehen. Zu lösen sei insbesondere das Problem, eine Solartrocknung auch in der Nacht und bei bewölktem Wetter zu ermöglichen, erklärte die Hochschule vergangene Woche.
Um erzeugte Wärme über Wochen zu bevorraten, seien große und sehr gut isolierte Wasserspeicher nötig. Für dieses Problem biete eine Sorptionsspeicheranlage die Lösung, erläuterte die Universität. Mit Hilfe einer Salzlösung speichere die Anlage nicht nur die Sonnenwärme, sondern entziehe der Luft, mit der das Heu getrocknet werden solle, auch die Feuchtigkeit. Dadurch werde die Salzlösung allerdings zunehmend wässriger. Mit Hilfe der von den Sonnenkollektoren erzeugten Wärme werde der Lösung daher im zweiten Teil der Anlage, dem Regenerator, das Wasser durch Verdunstung wieder entzogen, teilte die Hochschule mit. So könne man die Sonnenenergie verlustfrei in einem stetigen Kreislauf in der Salzlösung speichern.
Die Anlage soll ab Herbst auf der Staatsdomäne Frankenhausen gebaut werden und im kommenden Jahr insgesamt bis zu 150 t Heu trocknen. Sie ist Bestandteil des auf sechs Jahre angelegten Forschungsprojekts „Experimentelle Untersuchung und Demonstration von Sorptionsspeicheranlagen für die solargetriebene Niedertemperaturtrocknung“ (Sorptro), das vom Bundesbildungsministerium mit zusammen 680 000 Euro gefördert wird. (AgE)