Am Mittwoch wurde im Agrarausschuss des EU-Parlaments die Studie „Ausmaß des Landraubs in der EU“ vorgestellt. Laut Ausschussmitglied Maria Heubuch (Grüne) zeigt sie deutlich, dass Land Grabbing und die Konzentration von landwirtschaftlichen Flächen auch in Europa eine vielfältige und nachhaltige Landwirtschaft bedrohen.
Die Konzentration von Land in den Händen weniger Eigentümer liege in Europa laut der Studie gleich hoch bzw. sogar höher als in Ländern wie Brasilien, Kolumbien und Philippinen, die für ihre ungerechte Landverteilung bekannt sind. Nur 3 % der Betriebsinhaber würden 50 % des europäischen Agrarlandes kontrollieren. Dies führe unter anderem zu Problemen für junge Landwirte, denen der Zugang zu Land erschwert wird, sowie für die Vielfalt an Lebensmitteln und Kulturlandschaften, sagte Heubuch.
„Ich unterstütze voll und ganz die Empfehlung der Studienautoren, eine umfassende und menschenrechtsbasierte EU-Gesetzgebung zur Bodenpolitik zu schaffen.“
Allein zwischen 2007 und 2010 hätten kleine Höfe in Europa 17 % ihres Landes verloren – insgesamt entspricht das Flächen in der Größe der Schweiz. Die Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik habe den Prozess des Wachsens oder Weichens beschleunigt, meint die Politikerin weiter. Die Autoren würden daher zu recht empfehlen, die Direktzahlungen bei 150 000 Euro zu kappen. Besonders kritisch wertet Heubuch dabei die Expansion des Unternehmens KTG Agrar in Europa.