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Jeder dritte TV-Bericht über Landwirtschaft bereits im Titel tendenziell kritisch

Die Fleischbranche steht unverändert am häufigsten im Fokus der TV-Berichterstattung; viele Sender machen in der Programmankündigung mit reißerischen Titeln auf, die auf eine negative Tendenz schließen lassen; neu ins Visier gerät zunehmend auch die Obst- und Gemüsebranche.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Fleischbranche steht unverändert am häufigsten im Fokus der TV-Berichterstattung; viele Sender machen in der Programmankündigung mit reißerischen Titeln auf, die auf eine negative Tendenz schließen lassen; neu ins Visier gerät zunehmend auch die Obst- und Gemüsebranche. So lauten drei der wichtigsten Ergebnisse einer Untersuchung der Engel & Zimmermann AG, Unternehmensberatung für Kommunikation, die auch für das Jahr 2016 wieder die Fernsehberichterstattung über Lebensmittel untersucht hat.


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Von den insgesamt 498 erfassten TV-Sendungen liefen 419 auf öffentlich-rechtlichen und 79 auf privaten Kanälen. Auffällig: Insgesamt ließ fast ein Drittel (144) aller erfassten Beiträge bereits im Titel eine negative inhaltliche Tendenz vermuten. 'Killerkeime - Droht Gefahr aus dem Tierstall?', 'Die dunkle Seite der Milch' oder 'In unserem Essen versteckt - Über die Jodierung unserer Lebensmittel': Sendungstitel wie diese schüren die Vermutung, dass im Beitrag eine negative Richtung bereits von vornherein feststeht.


"Ein reißerischer Titel ist ein Garant für Zuschauerinteresse, den 2016 fast jede dritte Sendung für sich nutzte", sagt Sybille Geitel, Vorstand von Engel & Zimmermann. Interessanterweise liefen Sendungen mit solchen Titeln ausschließlich im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Insbesondere die Verbrauchermagazine NDR Markt (22 Sendungen mit Negativ-Titel), mEx - Das Marktmagazin (13) und MARKTCHECK (11) berichteten oft kritisch.


Zwar stand auch im Jahr 2016 die Fleischbranche wieder am häufigsten im Fokus der Berichterstattung, die Anzahl der Beiträge zu Fleisch- und Fleischersatzprodukten beziehungsweise Tierhaltungsfragen ist mit 71 jedoch deutlich zurückgegangen (Vorjahr: 88 Beiträge). Zahlenmäßig stark aufgeholt hat hingegen die Obst- und Gemüse-Branche: Mit 61 Sendungen liegt diese noch deutlich vor Getränken (33) und Molkereiprodukten (26). Einen deutlichen Anstieg der Sendungen gab es auch bei Süßwaren: Ein Plus von 26 TV-Beiträgen gegenüber 17 des Vorjahres.


Sieht man sich ausschließlich die negativ betitelten Beiträge näher an, so fällt auf: Mit einem Anteil von 20 Prozent davon scheint ein Großteil der Kritik nach wie vor die Fleischbranche zu treffen. 2016 wurden dabei insbesondere Produktbelastungen - zum Beispiel durch Antibiotika oder unzureichende Hygienekontrollen - sowie Tierhaltungsverstöße thematisiert. Molkereiprodukte folgen an zweiter Stelle: Hier stand im Kontext der Milchkrise insbesondere das Thema Preisverfall klar im Fokus. Neu mit an der Spitze der Aufreger: Die Obst- und Gemüsebranche auf dem dritten Platz. Dabei lag der thematische Schwerpunkt auf Produktbelastungen durch Pflanzengifte und Keime sowie auf dem Thema Umfruchten.



Häufigste Themen: Qualitätschecks, kritische Inhaltsstoffe und Gesundheitsaspekte


Ob Würstchen, Tee oder Schokopudding, Fastfood oder Bio-Produkte - alles wird für den Verbraucher getestet und verglichen. Dementsprechend standen auch im letzten Jahr Qualitäts-Checks wieder mit großem Abstand an erster Stelle. Im Gegensatz zum Vorjahr folgten auf Platz 2 allerdings nicht Verbrauchertäuschungen, sondern kritische Inhaltsstoffe bzw. Produktbelastungen. So ging rund jeder achte Beitrag Themen wie keimbelastetem Gemüse, Antibiotikarückständen im Schweinefleisch oder zu hohem Zuckergehalt in Lebensmitteln nach - erwartungsgemäß in meist negativem Tonfall.


Demgegenüber stehen auf Platz 3 Beiträge, die sich auf mehrheitlich neutrale Weise mit Gesundheitsaspekten befassten. Diese nahmen beispielsweise Diät-Trends in den Fokus, befassten sich mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder stellten besonders vitaminreiche Gemüsesorten vor. Überraschend: Der Veggie-Trend spielte in der TV-Berichterstattung 2016 nur eine untergeordnete Rolle. Mit nur zehn Beiträgen zu Fleischersatzprodukten oder vegetarischer bzw. veganer Ernährung landete das Thema abgeschlagen auf dem vorletzten Platz in der Häufigkeitsverteilung.


"Dass sich im vergangenen Jahr so viele Sendungen um Qualitätschecks, kritische Inhaltsstoffe oder Gesundheitsfragen gedreht haben, zeigt, dass das Thema 'richtige Ernährung' immer mehr an Bedeutung gewinnt und kontrovers diskutiert wird", resümiert Sybille Geitel. "Mit dieser Entwicklung werden sich viele Lebensmittelhersteller in Zukunft stärker auseinandersetzen müssen."

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