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Ein Kommentar von Anselm Richard, Chefredakteur beim Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben: Der große Frust macht sich breit bei den Ackerbauern. Die Gerste enttäuscht sowohl beim Ertrag als auch bei der Qualität. Das zeigen nicht nur die Landessortenversuche.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Anselm Richard, Chefredakteur beim Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:


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Der große Frust macht sich breit bei den Ackerbauern. Die Gerste enttäuscht sowohl beim Ertrag als auch bei der Qualität. Das zeigen nicht nur die Landessortenversuche, über die das Wochenblatt Ausgabe 31/2016 ab Seite 20 berichtet, sondern vor allem die Meldungen aus der Praxis. Auch die ersten Daten zur Rapsernte machen keine Freude. Oft erreichen die Erträge nur 32 bis 35 dt/ha. Und die Offerten von Genossenschaften und Landhändlern für die Ölfrucht liegen noch weit unter den Erwartungen der Bauern. Geht es beim Weizen jetzt so weiter?


Der Markt ist verunsichert, das zeigen schon die Terminbörsen. In Paris schwankte die Notierung für den September-Mahlweizenkontrakt im Juli zwischen 154 und 174 €/t, am Montag dieser Woche betrug der Schlusskurs 167 €/t. Futterweizen wird dort nicht gehandelt, aber in der Praxis von den Euronext-Kursen beeinflusst.


Die großen Fragezeichen werden auch durch die neuen Ernteprognosen und -schätzungen nicht beseitigt. Klar ist: Die französische Getreideernte war ein Fiasko. Miserable Erträge und schlechte Qualitäten, viel Schmachtkorn und Probleme mit Mykotoxinen belasten die Bauern extrem. Die Regierung in Paris hat bereits Hilfen angekündigt, um die schlimmsten Folgen abzumildern.


Im Osten und Südosten Europas sieht alles anders aus. Für Rumänien und Bulgarien werden Rekordernten vorhergesagt, auch Russland und die Ukraine erwarten überdurchschnittliche Erträge, sodass mehr Luft für Exporte bleibt. Und Mais soll demnächst in Amerika überreichlich vorhanden sein. Der Internationale Getreiderat erwartet jetzt eine rekordverdächtige Ernte – weltweit gesehen.


Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Praxis? In jedem Fall gilt: Ruhe bewahren. Wer die Möglichkeit hat, sollte erst einmal einlagern und den Markt beobachten. Das erste Geld kann, muss nicht das beste sein. Mancher Abnehmer wird versuchen, angesichts von „Rekord­ernten“ und vielleicht auch Liquiditätsproblemen die Preise unter das marktgerechte Niveau zu drücken. Insbesondere für Qualitätsware sollten aber vernünftige Preise durchzusetzen sein.


Für Veredlungsbetriebe gilt gleichermaßen: abwarten. Dass die Getreidepreise auf breiter Front nachgegeben haben, lässt sich an den Mischfutterpreisen noch nicht ablesen. Wenn die Ernte wirklich so gigantisch ist, haben die Futterpreise noch ordentlich Luft nach unten.

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