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Bayern

Kaniber ruft zu stärkerer Bejagung auf

Die Verbisssituation in bayerischen Wäldern ist nach wie vor unbefriedigend. Die Grünen und der Bund Naturschutz fordern endlich ein Gegensteuern durch eine verstärkte Bejagung.

Lesezeit: 3 Minuten

Vor dem Hintergrund eines weiterhin starken Wildverbisses in vielen Wäldern Bayerns hat Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die Grundbesitzer und Jäger dazu aufgerufen, für „waldverträgliche Wildbestände“ zu sorgen.

„Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, der Klimawandel sitzt uns zu deutlich im Nacken“, erklärte die Ressortchefin im Landtag bei der Vorstellung der „Forstlichen Gutachten zur Situation der Waldverjüngung 2021“. Demnach hat sich der Anteil der Pflanzen mit Leittriebverbiss im Vergleich zur vorherigen Erhebung im Jahr 2018 bei den einzelnen Baumartengruppen differenziert entwickelt.

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Bei Fichten ist er um einen Prozentpunkt auf 2 % gesunken, bei Tannen um 2 Prozentpunkte auf 11 %. Bei Kiefern blieb der Anteil mit 5 % konstant. Für Buchen meldete das Ministerium eine Verringerung um ganze 7 Prozentpunkte auf nun 6 %, für Eichen eine Abnahme um einen Prozentpunkt auf 25 %. Dagegen nahm bei den Edellaubbäumen der Anteil der Pflanzen mit Leittriebverbiss um ein Prozentpunkt auf 23 % zu.

Situation in den Hegegemeinschaften als Vorbild

Als ermutigend wertete es Kaniber, dass die Verbisssituation laut Gutachten in der Hälfte der landesweit 750 Hegegemeinschaften „tragbar“ oder sogar „günstig“ sei. Diese Hegegemeinschaften sollten daher noch stärker als Vorbild für andere wahrgenommen werden. Ferner freute sich die Ressortchefin über eine Trendumkehr beim Verbiss in Bergwäldern. Dort hätten von den jungen Fichten jetzt noch 2 % Verbissschäden an den Leittrieben aufgewiesen, nach 4 % im Jahr 2018. Bei den Tannen und Edellaubbäumen ging der Anteil um jeweils 4 Prozentpunkte auf 17 % beziehungsweise 27 % zurück, bei den Buchen um 3 Prozentpunkte auf 14 %. Die Zahlen sind laut Einschätzung der Ministerin auch ein Hinweis darauf, dass das Wild auf die seit Beginn der Corona-Pandemie gestiegene Besucherzahl in den Wäldern nicht mit mehr Verbiss reagiert hat. Aus der Opposition im Landtag und von Naturschutzorganisationen kam trotz verbesserter Zahlen Kritik.

Jagd in den Wald verlegen

Nach Einschätzung der Grünen belegt das Verbissgutachten, dass sich in den vergangenen drei Jahren „kaum etwas getan“ habe. In Teilen der Jägerschaft sowie in der Landesregierung und den Jagdbehörden müsse endlich umgedacht und vor allem anders gehandelt werden als bisher, erklärte der forst- und jagdpolitische Sprecher der Fraktion, Hans Urban. Wichtig sei eine Verlagerung der Jagd vom Feld in den Wald.

Würden die rechtlich verbindlichen Vorgaben aus den Abschussplänen zum wiederholten Mal nicht eingehalten, müsse dies durch Ersatzvornahmen, also eine Regulierung des Wildes durch die zuständigen Ämter, eingeleitet werden, forderte Urban. Der BUND Naturschutz in Bayern (BN) unterstützte die Forderung, durch eine verstärkte Bejagung für waldverträgliche Wildbestände zu sorgen. Dazu brauche man für alle Jagdreviere spezifische Aussagen zum Verbiss der jungen Bäume. Daneben müssten die Jagdbehörden die Empfehlungen der Forstlichen Gutachten bei der Abschussplanung „endlich konsequent umsetzen“. In Jagdrevieren mit dauerhaft kritischer Verbissbelastung erfordert das laut BN unter anderem oftmals deutlich mehr Abschüsse. AgE

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