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Kritische Themen kommunizieren

Früher war alles besser, heißt es oft aus der Gesellschaft. Warum landwirtschaftliche Themen durch die Gesellschaft immer kritischer wahrgenommen werden und was Landwirte bei Kritik an ihrer Arbeit tun können, stellte Prof. Matthias Kussin am Dienstag dem Öffentlichkeitsausschuss des WLVs vor.

Lesezeit: 3 Minuten

Früher war alles besser, heißt es oft aus der Gesellschaft. Warum landwirtschaftliche Themen durch die Gesellschaft immer kritischer wahrgenommen werden und was Landwirte bei Kritik an ihrer Arbeit tun können, stellte Prof. Matthias Kussin am Dienstag dem Öffentlichkeitsausschuss des WLVs (Westfälisch Lippischer Landwirtschaftsverband) vor.


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„Wir leben in einer Risikogesellschaft“


Dinge, die Menschen nicht selbst beherrschen können und wo sie sich auf andere Akteure wie die Wirtschaft verlassen müssen, werden schnell als Risiko wahrgenommen. „Wenn Sie als Landwirt Lebensmittel herstellen, produzieren sie damit auch potenzielle Risiken für die Gesellschaft, erläuterte Matthias Kussin, Masterstudiengang „Medien- und CSR-Kommunikation“ an der Hochschule Osnabrück, dem Ausschuss. Die Verbraucher sehen sich beim Einkauf von Lebensmitteln Risiken ausgesetzt. Andere Personen entscheiden beispielsweise darüber, unter welchen Bedingungen ein Nahrungsmittel produziert wurde. Diese „Angst“ sei ein Phänomen, welches vor allem in wohlhabenden Gesellschaften auftrete.


Bei Gesundheits- und Verbraucherthemen beunruhigen die Verbraucher vor allem Antibiotikaresistenzen, Genetisch veränderte Organismen (GVO) und Reste von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln. Themen wie die Küchenhygiene spielt in diesem Zusammenhang kaum eine Rolle, obwohl viele Krankheitsfälle auf eine fehlende Hygiene bei der Lebensmittelzubereitung zurückzuführen sind. Da der Verbraucher hier aber der Herr über die Situation und keinem Unternehmen oder Branche ausgeliefert sei, wird dieser Thematik kein großes Risiko zugeschrieben.


Bei kritischen Themen eher eingreifen


Für Kussin ist das Thema Glyphosat kommunikativ durch. Der Begriff sei in den Köpfen der Gesellschaft negativ besetzt. Er empfahl, frühzeitig in eine Diskussion einzugreifen. Beim Thema Glyphosat sei es beispielsweise jetzt zu spät, um gegenzusteuern. Wenn sich die Verbraucher erst einmal eine Meinung zu einem Thema gemacht hätte, könnten selbst fundierte Studien die Menschen kaum noch umstimmen.


Staat als Vermeider von Risiken


Den Branchen und der Wirtschaft schenkt der Verbraucher immer weniger Vertrauen. Regelmäßige Fake News verstärken die Skepsis gegenüber diesen Institutionen. Mehr als die Hälfte der Bürger fordert, dass der Staat mehr konkrete Maßnahmen, wie Verbote und Beschränkungen ergreifen sollte, um den Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken zu schützen.


Raus aus der Verteidigungsposition


Bei vielen Themen wie z. B. Nitrat geht der Landwirt häufig in die Verteidigungshaltung über. Dieses Verteidigen und Belehren funktioniere aber nicht. Als Vertreter der Landwirtschaft werde einem häufig unterstellt, nur die Fakten zu präsentieren, die für die eigene Seite zum Vorteil sind. Der Professor für Agrarkommunikation empfiehlt daher auch für die Argumente der Gegenseite Verständnis zu zeigen und die Ängste des Gegenübers zu akzeptieren. Zudem rät Kussin dazu, nicht nur über die gegenwärtige Situation, sondern vor allem über die Zukunft zu sprechen. „Legen Sie konkrete Ziele und Maßnahmen fest. Wenn Sie über die Zukunft sprechen, haben Sie mehr Bewegungsfreiheit und Gestaltungsspielraum, um mit dem Gegenüber im Einklang zu kommen“, so der Professor der Hochschule Osnabrück.

 

 

 

 

 

 

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