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Kritischer Agrarbericht 2022: AgrarBündnis benennt Probleme des Agrarsystems

Was aus Sicht von Germanwatch, AbL, BÖLW, Deutscher Tierschutzbund und BUND am heutigen Agrarsystem und der Politik falsch läuft, benennt das AgrarBündnis im aktuellen "Kritischen Agrarbericht 2022".

Lesezeit: 3 Minuten

Das AgrarBündnis hat am Donnerstag den Kritischen Agrarbericht 2022 vorgestellt. Geschäftsführer Frieder Thomas zeigte sich erwartungsfroh bei der neuen Regierung. Jetzt sei es notwendig, den Reformstau aufzulösen und die dringend notwendige Transformation der Landwirtschaft anzugehen.

Man dürfe allerdings nicht allein über Fördermittel reden, sondern auch über Preise. Alle Berechnungen machten deutlich, dass die derzeit vorhandenen öffentlichen Mittel für angemessene Erzeugerpreise und eine nachhaltige Transformation der Landwirtschaft bei weitem nicht ausreichen, so Thomas.

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Der Kritische Agrarbericht thematisiert außerdem die Einpreisung meist „unsichtbarer“ externer Kosten der Lebensmittelproduktion, die zu Lasten der Natur, der Allgemeinheit oder zukünftiger Generationen gingen.

AbL

Elisabeth Fresen, Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), sprach die Bereitschaft der Bauern an, die Herausforderungen wie Tierwohl, Klima- und Artenschutz anpacken zu wollen. Hierzu müsse Agrarminister Özdemir nun den politischen Rahmen setzen, statt die Gestaltung den freien Kräften des Marktes zu überlassen. Neben der Umsetzung der Empfehlungen der Borchert- und der Zukunftskommission müsse er für kostendeckende Preise sorgen und durch besseren Zugang zu Land Perspektiven für bäuerliche Betriebe sicherstellen, so die Mutterkuhhalterin.

Germanwatch

Tobias Reichert von Germanwatch kritisierte die Probleme der globalen Lieferketten, den Import von Futtermitteln und den Export von Fleisch und Milch auf den Weltmarkt. Insbesondere der Sojaanbau sei ein zentraler Treiber für Entwaldung in Südamerika. Mit dem notwendigen Um- und Abbau der Tierhaltung würden aber vermutlich weniger Futterimporte benötigt, so seine Hoffnung.

BÖLW

Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Bio-Spitzenverbands BÖLW, hofft, dass die Bundesregierung engagiert das 30 % Bio-Ziel angeht. Sie müsse nun einen guten Bio-Aktionsplan zimmern, genug investieren, eine sinnvolle Infrastruktur entwickeln, forschen, ausbilden und Absatzpotentiale heben.

Deutscher Tierschutzbund

Für Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, gibt es kein Menschenrecht auf Billigfleisch und auch keines auf Fleisch. Er fordert, dass mehr über Ernährungspolitik gesprochen wird.

Schröder sieht einen massiven Entscheidungs­stau, den der Markt alleine nicht auflösen werde. Notwendig sei ein klares Ordnungsrecht mit dem Fokus „Tierschutz“. Als Instrumente für die Transformation der Landwirtschaft fordert er eine degressive, staatliche Tierwohlförderung – verbunden mit einer Bestandsreduktion um ungefähr die Hälfte – sowie eine Tierwohlabgabe und ein verbindliches staatliches Tierschutzkennzeichen. „Eine reine Herkunftskennzeichnung dagegen hat nichts mit Tierschutz zu tun, die Debatten darf man nicht verwischen.“

BUND

Olaf Bandt, Bundesvorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), ging auf den zielgerichteten Einsatz öffentlicher Mittel ein: „Die EU-Agrarmilliarden müssen dafür genutzt werden, gesellschaftliche Leistungen der Landwirte zu honorieren. Wer mehr für den Klimaschutz macht, die Tiere besser hält, weniger Pestizide einsetzt und die Biodiversität schützt, muss unterstützt werden.“

Seiner Meinung nach wird noch immer zu viel Geld mit der Gießkanne über Europas Äcker und Wiesen verteilt. Dies müsse spätestens 2028 beendet werden. Bis dahin sei das neue Förderinstrument namens Öko-Regelungen stärker zu nutzen, wünscht sich Bandt. „Statt nur 23 % sollten hierzulande 30 % der Gelder dafür eingesetzt und danach ein jährliches Wachstum eingeplant werden. Als Umweltverband ist es uns besonders wichtig, dass landwirtschaftliche Betriebe die Umwelt und das Klima schützen.“

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